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AOK freut sich auf neue Rabattverträge

Neue Ausschreibung mit über 2 Milliarden Euro Umsatzvolumen

STUTTGART (jb) | Die bundesweiten AOK-Rabattverträge gehen in Runde 19. Diese Woche haben die AOKen die jüngste Ausschreibung im Europäischen Amtsblatt veröffentlicht. Sie umfasst 119 Wirkstoffe und Wirkstoffkombinationen in 122 Fachlosen. Für 95 Wirkstoffe soll es nur einen Rabattpartner geben.

Die neue Tranche, die im April 2018 an den Start gehen soll, wird die Verträge der AOK-Tranchen 15 und 16 ablösen. Die Pharmaunternehmen sind nun aufgerufen, ihre Angebote bis zum 30. August abzugeben.

Die aktuelle Ausschreibung umfasst unter anderem Metamizol, das im vergangenen Jahr für ziemlich viel Ärger sorgte. Der aktuell einzige Rabattpartner, der neben der AOK auch mit zahlreichen anderen Kassen Verträge hat, fiel aus. Neben Metamizol finden sich weitere „Blockbuster“ auf der Liste, zum Beispiel Pantoprazol.

Mit Phenprocoumon, L-Thyroxin mit und ohne Jodid, retardiertem Oxycodon und Buprenorphin-Pflastern werden auch einige Wirkstoffe ausgeschrieben, die auf der Substitutionsausschlussliste des Gemeinsamen Bundesausschusses stehen und damit in der Apotheke nicht ausgetauscht werden dürfen. Die AOK sucht für diese Wirkstoffe mehrere Partner. Im Drei-Partner-Modell vergeben werden sollen unter anderem auch Antibiotika – darunter Amoxicillin, Azithromycin, Cefpodoxim und Moxifloxacin. Aber auch für Pantoprazol werden mehrere Ver­sorger gesucht.

Zehn Wirkstoffe und Wirkstoffkombinationen werden in dieser Tranche zum ersten Mal ausgeschrieben, zum Beispiel das HIV-Arzneimittel Abacavir plus Lamivudin (Original Kivexa).

Laut dem Vorstandsvorsitzenden der AOK Baden-Württemberg und Verhandlungsführer der bundesweiten Verträge, Dr. Christopher Hermann, wird mit der aktuellen Ausschreibung ein besonders hohes AOK-Umsatzvolumen von rund 2,1 Milliarden – nach Apothekenverkaufspreis – Euro abgedeckt. Und er verweist auf weiteres Potenzial der Rabatt­verträge: „Allein im laufenden Jahr endet in Deutschland für mehr als 30 pharmazeutische Substanzen der Patentschutz. Speziell im Bereich der Antiinfektiva ergeben sich damit Chancen für neue Generika, insbesondere zur Behandlung von HIV sowie Hepatitis B und C.“ |

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