DAZ aktuell

Schweizer Sorgen

Falsche Anreize für Ärzte

BERLIN (hab/ks) | Die Schweizer Apotheker machen sich große Sorgen um die Fortentwicklung des Selbstdispensierrechts der Ärzte. Seine Befürchtungen untermauert der Schweizer Apothekerverband pharmaSuisse mit aktuellen Zahlen.
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Danach verteilte sich der Umsatz im Arzneimittelmarkt nach „Fabrikab­gabepreis“ im Jahr 2015 zu 52 Prozent auf Apotheken (rd. 2,8 Mrd. Schweizer Franken) und zu 24,1 Prozent auf selbstdispensierende Ärzte. Dabei gibt es nicht einmal in allen Kantonen das Recht zur Selbstdispensation (SD). Doch dort, wo das SD-Recht besteht, gibt es auch eine weniger gute Apotheken-Infrastruktur. Das mache sich nicht zuletzt in Randzeiten sowie an Sonn-und Feiertagen bemerkbar. Angesichts des Hausärztemangels sei dies umso problematischer. PharmaSuisse befürchtet schwerwiegende Folgen für die Grundversorgung, wenn die Ärzte ihre Forderung nach einer Ausweitung der SD durchsetzen.

Laut Verband ist auch der Ertrag der Apotheken pro abgegebener Packung aufgrund verschiedener Sparmaß­nahmen seit Jahren rückläufig. Seit dem Jahr 2000 ist der Preisindex für Medikamente von 100 auf 52,8 gefallen. Doch es gibt auch gute Entwicklungen in der Schweiz: Pharmazeuten sollen künftig bereits im Studium Kompetenzen zum Impfen sowie zur Diagnose und Behandlung häufiger gesundheitlicher Störungen und Krankheiten erwerben. |

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