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60 Jahre Apotheker als Sanitätsoffiziere

Feierstunde im Verteidigungsministerium

Mit einer akademischen Feierstunde wurde am 10. Juli im Bundesministerium der Verteidigung in Bonn das 60-jährige Bestehen der Wehrpharmazie gefeiert. Etwa 100 Gäste mit Vertretern der Standesorgani­sationen der Apotheker und hochrangigen aktiven wie ehemaligen Militärs waren der Einladung des Kommandos Sanitätsdienst der Bundeswehr gefolgt.
Foto: Presse- und Informationszentrum Sanitätsdienst
Oberstapotheker Arne Krappitz

„Wir haben ganz bewusst für diese akademische Feierstunde den 10. Juli und diesen Veranstaltungsort gewählt“, sagte der Inspizient Wehr­pharmazie der Bundeswehr, Oberstapotheker Arne Krappitz, in seiner Ansprache und hob damit die Bedeutung hervor, die die Entscheidung des Verteidigungsausschusses des 2. Deutschen Bundestages am 10. Juli 1957 in Bonn für die Wehrpharmazie hatte.

Den Apothekern der Bundeswehr wurde damals der Status eines Sanitätsoffiziers zuerkannt, nachdem die Laufbahn für Sanitätsoffiziere Arzt in der Bundeswehr bereits im April 1956 festgelegt worden war. Damit hatte sich das Konzept der Wehrpharmazie gegenüber Konzepten einer zivilen Arzneimittelversorgung der Bundeswehr durchgesetzt, und es begann der Aufbau eines pharmazeutischen Dienstes im Sanitätsdienst der Bundeswehr.

Drei Säulen der Wehrpharmazie

Foto: Presse- und Informationszentrum Sanitätsdienst
Generaloberstabsarzt Dr. Michael Tempel

„Die Wehrpharmazie ist ein Teil des Fundamentes des Sanitätsdienstes. Mit ihren drei Säulen Pharmazie, Lebensmittelchemie und Sanitätsmateriallogistik ist die Wehrpharmazie innerhalb der NATO einzigartig“, sagte der Inspekteur des Sanitätsdienstes der Bundeswehr, Generaloberstabsarzt Dr. Michael Tempel, in seiner Fest­ansprache. Die Wehrpharmazie sei ein Garant für dauerhafte höchste Einsatzleistung.

Der Präsident der Bundesapothekerkammer, Dr. Andreas Kiefer, lobte in seiner Rede die traditionell gute Zusammenarbeit der zivilen Pharmazie mit der Wehrpharmazie. Er verwies auf die Verzahnungen zwischen den beiden Bereichen. So seien Apotheker der Bundeswehr beispielsweise in Fach-, Prüfungs- und Arzneibuch­kommissionen vertreten. „Es findet ein reger Austausch auf der Fachebene statt. Sinn der Weiterentwicklung von Wehrpharmazie und Pharmazie ist es, die Arzneimittelversorgung im Sinne der Patientenversorgung weiterzuentwickeln und zu verbessern“, sagte Kiefer und gab zugleich den Ansporn, auch in Zukunft weiterhin erfolgreich miteinander zusammenzuarbeiten.

Inspizienten Wehrpharmazie der Bundeswehr

Walter Kleinknecht 1965–1970

Friedrich Ernst Zernial 1970–1972

Horst-Wolfgang Heise 1972–1977

Walter Rahn 1977–1980

Waldemar Walther 1980–1984

Hanns Heidemanns 1984–1987

Hans-Joachim Krauss 1987–1992

Ernst Schubert 1992–1997

Jörg Hoff 1997–2000

Michael Krohn 2000–2004

Gerhard Bleimüller 2004–2010

Wolfgang Ackermann 2010–2013

Arne Krappitz seit 2013

Wehrpharmazie früher und heute

Mit Beiträgen zur Militär- bzw. Wehrpharmazie vom späten Mittelalter bis heute erhielten die Gäste einen Eindruck über die im Laufe der Zeit gewachsene Bedeutung sowie die zunehmenden Aufgaben und Anforderungen an die Wehrpharmazie. Oberstapotheker Krappitz gab zudem in einem Vortrag einen Überblick über die derzeitigen Aufgaben der Wehrpharmazie und stellte die zukünftigen Entwicklungen vor. So erwähnte er die patientenindividuelle Arzneimittelherstellung und Applikation. |

Knut Klein/cae

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