Prisma

Der nasse Tod in Zahlen

Flüsse sind am gefährlichsten

cae | Im Jahr 2016 sind in Deutschland mindestens 537 Menschen ertrunken. Erstmals seit dem Jahr 2006 ist diese Zahl wieder über 500 gestiegen.

Relativ viele Todesfälle durch Ertrinken gab es bei den Altersgruppen von 16 bis 25 Jahren, 46 bis 55 Jahren und 71 bis 80 Jahren. Besonders niedrig waren die Zahlen bei Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren, was wohl auf die Fürsorge der Eltern und Erzieher zurückzuführen ist, und bei den 36- bis 45-Jährigen. Unter den Opfern sind knapp viermal so viele Männer wie Frauen. Unverhältnismäßig hoch (64) ist die Anzahl der ertrunkenen Flüchtlinge.

Die allermeisten Personen kamen in einem Binnengewässer ums Leben, darunter 210 in einem Fluss und 167 in einem See oder Teich. Im Meer ertranken 27 (davon 20 in der Ostsee), im Schwimmbad 19 Personen. Auch hier dürften die Todeszahlen in einem direkten Zusammenhang mit der (Nicht-)Beaufsichtigung der Gewässer bzw. Bäder stehen. In den Sommermonaten Juli und August mit dem Höhepunkt der Badesaison ertranken erwartungsgemäß die meisten Personen: 169. Aber auch in den kalten Wintermonaten Januar und Februar gab es immerhin 68 Tote, was darauf schließen lässt, dass manches Opfer aufgrund eines Unfalls ein unfreiwilliges Bad genommen oder einen Suizid begangen hat.

Das flächenmäßig größte Bundesland Bayern verzeichnet die meisten Todesfälle durch Ertrinken (91), während Rheinland-Pfalz, Berlin und das Saarland mit besonders niedrigen Zahlen auffallen (17, 14 bzw. 2). Ansonsten korreliert die Sterbestatistik in etwa mit der Bevölkerungszahl der Bundesländer. |

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