Arzneimittel und Therapie

Zika schnell und kostengünstig nachweisen

Einfacher Heizblock für 250 Dollar verspricht schnelle Klärung

jb/dpa | Bislang ist die quantitative Realtime-PCR (qRT-PCR) die Standardmethode, um das Zika-Virus zweifelsfrei nachzuweisen. Das Problem: Das Gerät, ein Thermocycler, kostet 15.000 bis 20.000 Dollar. Hinzu kommen Kosten für Reagenzien – Geld, das die von Zika hauptsächlich betroffenen Länder nicht haben. Nun haben Wissenschaftler einen Test entwickelt, der mit einem einfachen Heizblock auskommt.

Der Hauptunterschied des neuen Tests zur qRT-PCR steckt bereits im Namen: „LAMP“. Das steht für loop-mediated isothermal amplification, also eine spezielle Methode zur DNA-Amplifizierung, die bei gleichbleibender Temperatur stattfindet. Eine PCR hingegen benötigt immer mehrere Phasen mit unterschiedlichen Temperaturen und deswegen eine aufwändigere Gerätschaft.

LAMP wurde im Jahr 2000 entwickelt und wird mittlerweile als Nachweisverfahren bei verschiedenen Infektionskrankheiten eingesetzt. Charakteristische DNA-Abschnitte werden dabei mithilfe von vier Primern, die sechs spezifische Bereiche erfassen, und einer Polymerase so stark amplifiziert, dass sie nachgewiesen werden können. Eine weitere Besonderheit der LAMP ist ihre sehr hohe Amplifikationsrate. Die DNA kann durch eine Trübung – das Reaktionsprodukt bildet mit den im Puffer enthaltenen Magnesiumionen ein Präzipitat – oder einen Farbwechsel in der Reaktionsflüssigkeit nachgewiesen werden. Mithilfe von Hydroxynaphtholblau, einem Metallionen-Indikator, kann nämlich die sinkende Magnesiumkonzentra­tion durch Farbumschlag von violett nach blau angezeigt werden. Dies dauert zwischen 30 und 60 Minuten. Ein weiterer Vorteil gegenüber dem Standardverfahren ist, dass das Viren-Erbgut nicht herauspräpariert werden muss.

Bei Moskitos gelingt der Nachweis bereits sehr gut, ebenso aus künstlichen Körperflüssigkeiten. Nun arbeiten die Forscher daran, dass das auch aus menschlichen Proben gelingt. |

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