Wirtschaft

Teva will Stellen abbauen

Preisverfall in den USA setzt den Hersteller unter Druck

ms/dpa | Weltweit plant der israelische Generika-Hersteller Teva, 14.000 Stellen zu streichen. Wie viele davon in Deutschland, ist nicht bekannt. Der Konzern will mit Umstrukturierungen Einsparungen erzielen, um so auf die Absatzeinbußen in den USA zu reagieren.

Zur Ratiopharm-Mutter gehören nach eigenen Angaben rund 53.000 Mitarbeiter auf der ganzen Welt. Damit wäre jede vierte Stelle von den Kürzungen betroffen. In Deutschland sind ungefähr 2900 Mitarbeiter beschäftigt, die meisten bei Ratiopharm in Ulm. Unklar ist, wie stark Teva in Deutschland vom Stellenabbau betroffen wird. Lediglich für Israel wurden nationale Zahlen bekannt gegeben. Demnach sollen dort 1700 Stellen gestrichen werden. Wie Teva-Chef Kåre Schultz mitteilte, wolle man mit den geplanten Unstrukturierungen im Jahr 2018 Einsparungen von drei Milliarden US-Dollar erzielen. Geplant sei die Schließung einer Vielzahl von Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen, Hauptquartieren und Bürogebäuden auf der ganzen Welt. Damit reagiert Teva auf die Absatzein­bußen in den USA. Schon länger steht der Generika-Hersteller aufgrund des anhaltenden Preisverfalls in den Staaten unter Druck. Anfang November musste Teva wegen des Preiskampfes zum dritten Mal seine Prognosen nach unten korrigieren.

Hohe Schulden

Laut dem israelischen Wirtschaftsblatt „TheMarker“ habe der Teva-Chef gewarnt, dass das Unternehmen ohne aggressive Kürzungen nicht überleben könne. Teva habe Schulden von 35 Milliarden Dollar, schrieb das Blatt. Hintergrund sei vor allem die Übernahme des Generika-Herstellers Actavis. Spürbare Einbußen musste der Konzern auch hinnehmen, nachdem er den Patentschutz für das Medikament Copaxone® verlor, das zur Behandlung der Multiplen Sklerose dient. Das von Teva selbst entwickelte Medikament war 1996 auf den Markt gekommen und lange wichtigster Umsatzbringer. Der US-Hersteller Mylan hat inzwischen ein günstigeres Generikum auf den Markt gebracht. |

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