Wirtschaft

Über 27.000 Rabattverträge

Umsätze der Generikahersteller werden halbiert

hb | Generikaunternehmen haben im Jahr 2016 mit chemisch definierten Nachahmerprodukten bzw. Biosimilars 77,2 Prozent des Arzneimittelbedarfs der GKV (nach DDD) abgedeckt – das teilt der Branchenverband Pro Generika im Rahmen seiner Markt­daten für September 2017 mit.

Die Krankenkassen wenden für immer mehr Generikaversorgung immer weniger Mittel auf, schreibt Pro Generika weiter. Dabei werde der Umsatz der Generikaanbieter von 5,5 Mrd. Euro nach Herstellerabgabepreisen/HAP (2016) durch Rabattverträge mehr als halbiert. Diese Berechnung beruht auf der Annahme, dass 85 Prozent der Verträge auf Generika entfallen. Unter dem Strich, so rechnet Pro Generika vor, gibt die GKV für 77 Prozent der Arzneimittelversorgung weniger als 10 Prozent ihrer realen Arzneimittelkosten aus. Nach Apothekenverkaufspreisen stieg der GKV-Arzneimittelumsatz laut Pro Generika von Januar bis September 2017 um 3,2 Prozent auf über 29 Mrd. Euro. Davon entfallen gut 8 Mrd. Euro auf Nachahmerprodukte, die in den ersten drei Quartalen um 1,3 Prozent zulegten. Mengenmäßig ging der GKV-Absatz der Nachahmer von Januar bis September 2017 dagegen um 0,3 Prozent zurück.

Für das gesamte Jahr 2017 geht Pro Generika nach Hochrechnungen von maximal knapp 21,1 Mrd. Euro an Einsparungen durch den verstärkten Einsatz von Generika aus, bis Ende September seien es schon 13,3 Mrd. Euro.

Die Anzahl der Rabattverträge ist im September 2017 im Vergleich zum Vormonat wieder deutlich angestiegen (von 27.080 auf 27.187, zum Vergleich: Im Januar 2017 waren es rund 25.200). In den ­letzten Jahren hat Pro Generika wiederholt davor gewarnt, dass die Marktverengung durch Rabattverträge immer mehr zunehme. Nach den Zahlen des Verbandes für 2016 liegt der Marktanteil der jeweiligen Top 3 Unternehmensgruppen nach Packungseinheiten für Ibuprofen bei rund 98 Prozent, für Methotrexat bei 94 Prozent und für Levothyroxin-Natrium bei 90 Prozent. Bei Antibiotika teilen die Top 3 Unternehmensgruppen fast den kompletten Rabattvertragsmarkt für Cefixim, Doxycyclin und Clarithromycin unter sich auf. Die Folgen hinsichtlich der Gefahr von Lieferengpässen sind sattsam bekannt. |

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