Wirtschaft

Lucentis-Rabatt für PKV

Debeka schließt Vertrag mit Novartis

ks | Novartis hat mit vielen gesetzlichen Krankenkassen Rabattverträge über sein Arzneimittel Lucentis® abgeschlossen. Nun ist mit der Debeka die erste private Krankenversicherung hinzugekommen.

Die Novartis Pharma GmbH hat mit der größten privaten Krankenkasse Deutschlands, der Debeka, einen Rabattvertrag über die Behandlung mit dem Augenarzneimittel Lucentis® 10 mg/ml (Ranibizumab) geschlossen. Der monoklonale Antikörper Lucentis ist u.a. indiziert zur Behandlung der (feuchten) altersabhängigen Makuladegeneration (AMD).

Lucentis® hat in der Vergangenheit schon für viele Schlagzeilen gesorgt. Es ist teuer – die Lauertaxe listet das Präparat mit 1262,96 Euro. Die günstigere Konkurrenz Avastin® ist nicht zur Behandlung der AMD zugelassen, kommt jedoch off label zum Einsatz. Bis 2022 steht Lucentis® noch unter Patentschutz. In den USA läuft dieser bereits 2020 aus. Es gibt bereits Ranibizumab-Bio­similars in der Pipeline.

Mittlerweile hat Novartis mit zahlreichen gesetzlichen Krankenkassen Rabattverträge über Lucentis® abgeschlossen. Nun ist mit der Debeka die erste private Krankenversicherung mit an Bord. Wie Novartis mitteilt, gewährleiste der Vertrag eine qualitativ hochwertige und wirtschaftliche Versorgung der Debeka-Mitglieder, die eine Therapie mit Lucentis® benötigen. Dabei schränkten die Vertrags­modalitäten weder die Therapie- und Verordnungsfreiheit der Ärzte noch die Wahlfreiheit der Debeka-Versicherten ein.

Die Abrechnung der Rabatte erfolgt direkt zwischen den Vertragspartnern. Rechtsgrundlage der Vereinbarung ist § 78 Abs. 3 Satz 2 des Arzneimittelgesetzes (AMG). Der Vertrag läuft bereits und soll zunächst bis 31. Dezember 2018 gültig sein.

Es handelt sich um den ersten Rabattvertrag, der für ein Produkt aus dem Novartis-Portfolio mit einer privaten Krankenversicherung geschlossen wurde. Ob das Unternehmen künftig auch anderen Privaten Preisnachlässe gewähren wird, lässt Novartis offen. In absehbarer Zeit werde man keine weiteren Vereinbarungen dieser Art bekannt geben, schließe sie aber für die Zukunft nicht aus, erklärte eine Novartis-Sprecherin gegenüber der AZ. |

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