Wirtschaft

Störfeuer bei Stada

Kommt höheres Angebot von Shanghai Pharmaceuticals?

cha | Bis 8. Juni haben die Stada-Aktionäre Zeit, das Angebot der Finanzinvestoren Bain und Cinven mit 66 Euro je Aktie anzunehmen. Störend dürfte sich ­dabei auswirken, dass der chinesische Arzneimittelkonzern Shanghai Pharmaceuticals laut über ein Gegenangebot nachdenkt.

Eigentlich schien schon alles unter Dach und Fach zu sein: Das Bieterkonsortium aus den Finanzinvestoren Bain und Cinven hatte sich gegen die Konkurrenz von Advent und Permira durchgesetzt, Aufsichtsrat und Vorstand hatten den Aktionären die Annahme der Offerte über 66 Euro je Aktie empfohlen. Nun liegt es an den Aktionären: 75 Prozent von ihnen müssen bis zum 8. Juni ihre Papiere abtreten, sonst platzt der Handel. Doch angesichts der Zahlen, die derzeit in den Medien kursieren, dürfte mancher Aktionär darauf spekulieren, ob er nicht doch mehr als die angebotenen 66 Euro herausholen kann.

Denn der chinesische Arzneimittelkonzern Shanghai Pharmaceuticals hat laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters mit mehreren Finanzinvestoren – darunter auch der im Bieterkampf unterlegene Investor Advent – über eine Übernahme der Stada gesprochen. Allerdings entspreche der Kaufpreis von 70 Euro je Aktie, über den die Nachrichtenagentur Bloomberg zuvor berichtet hatte, nicht der Realität. Dennoch hatten diese Gerüchte dazu geführt, dass der Kurs der Stada-Aktie zeitweise deutlich über 66 Euro – und damit über das Angebot von Bain und Cinven – gestiegen war.

Kein Angebot liegt vor, kein Angebot wurde angekündigt

Bei der Stada weiß man offiziell von alledem nichts. „Uns liegt kein anderes Angebot vor und es ist uns auch kein anderes angekündigt worden“, so ein Stada-Sprecher gegenüber der AZ. Die Stada dürfte auch wenig Interesse daran haben, dass ein anderer ­Investor zum Zuge kommt. Denn mit Bain und Cinven wurden weitreichende Zusagen ausgehandelt zugunsten von Mitarbeitern, Unternehmens­standorten und der Unternehmensstrategie. Das alles könnte bei einem neuen Bieter, der noch dazu höhere Übernahmekosten schultern muss, ­hinfällig werden. |

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