Gesundheitspolitik

SPD für Rückkehr zur Parität

Union: Arbeitgeber stemmen Lohnfortzahlung

TRAUNSTEIN (cha/dpa) | Die SPD will im Wahlkampf mit dem Thema „Gerechtigkeit“ punkten: Nach einem Wahlsieg will Kanzlerkandidat Martin Schulz die Zusatzbeiträge der Krankenkassen gleichmäßig auf Arbeitgeber und Arbeitnehmer verteilen, Bundesarbeitsministerin Nahles plant eine Rentenversicherung für alle Selbstständigen.

Für Apothekenleiter könnte es teuer werden, Apothekenmitarbeiter dürften sich dagegen freuen: SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz will bei einem Wahlsieg die Arbeitgeber bei der gesetzlichen Krankenversicherung stärker zur Kasse bitten. „Ich will, dass die Arbeitgeber sich an den Kosten der Zusatzbeiträge bei den Krankenkassen zur Hälfte beteiligen“, sagte der SPD-Vorsitzende der Deutschen Presse-Agentur. Schulz weiter: „Für einen Durchschnittsverdiener macht das rund 200 Euro pro Jahr aus.“ Sein Vorschlag ist Teil des SPD-Wahlprogramms, das auf einem Parteitag Ende Juni in Dortmund beschlossen werden soll.

Deutliche Kritik kam von der Union: Fraktionsvize Michael Fuchs (CDU) verwies darauf, dass die Arbeitgeber bereits die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall für sechs Wochen übernehmen, was die Arbeitnehmer um 50 Milliarden Euro entlaste. Das Einfrieren des Arbeitgeberanteils an den festgelegten Kassenbeiträgen auf 7,3 Prozent sei damals die Bedingung dafür gewesen, dass die Arbeitgeber die Lohnfortzahlung stemmen.

Nahles: Rentenversicherung für alle Selbstständigen

Auch Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles plant für den Fall eines SPD-Wahlsiegs umfassende Reformen. Wie Nahles gegenüber der „Rheinischen Post“ äußerte, sollen Millionen Selbstständige verpflichtet werden, in die Rentenkasse zu zahlen. Apothekenleiter wären allerdings nicht betroffen, denn Mitglieder der Versorgungswerke nahm Nahles ausdrücklich aus: „Ich will verhindern, dass die knapp drei Millionen Selbststän­digen, die nicht in einem Versorgungswerk abgesichert sind, in Altersarmut landen.“ |

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