Wirtschaft

Erfolg für Bayer in USA

Gericht weist Klage wegen Xarelto®-Schäden ab

NEW ORLEANS (dpa-AFX/wes) | Einen ersten Erfolg kann Bayer in der Klagewelle gegen seinen Blockbuster Xarelto® (Rivaroxaban) in den USA verbuchen: Ein Gericht hat eine Klage gegen den Leverkusener Pharmakonzern und seinen US-Partner Johnson und Johnson abgewiesen. Es ist das erste Urteil, nachdem mehr als 18.000 Patientenklagen wegen angeblicher Gesundheitsschäden durch das Antikoagulanz eingegangen waren.

Wie aus Gerichtsunterlagen hervorgeht, hat eine Jury in New Orleans eine Klage gegen Bayer und den US-Konzern Johnson und Johnson (J&J) zurückgewiesen: Die beiden Pharmakonzerne seien nicht für innere Blutungen bei einem Xarelto®-Benutzer verantwortlich, entschied die Jury. Es ist das erste Urteil in einer regelrechten Klagewelle gegen Xarelto® in den USA. Dort wurden über 18.000 Patientenklagen gegen Bayer und J&J eingereicht, die den Faktor-Xa-Inhibitor gemeinsam entwickelt haben.

Bayer sieht in dem Urteil eine Bestätigung der Sicherheit des Arzneimittels und der Informationen zu seiner Verschreibung. Mit einem Umsatz von fast 3 Milliarden Euro im vergangenen Jahr ist Xarelto® der Top-Umsatzträger im Pharmageschäft der Leverkusener. Die Kläger machen das Medikament zur Behandlung und Prävention von Blutgerinnseln dagegen für Gesundheitsschäden und sogar Todesfälle verantwortlich. Bayer hat die Vorwürfe stets zurückgewiesen.

Die Auseinandersetzung dreht sich aber auch um offenbar defekte Messgeräte bei der Zulassungsstudie. Kritiker werfen den Xarelto®-Herstellern deshalb vor, dass die Blutgerinnungswerte falsch bestimmt und das Nebenwirkungsprofil nicht korrekt erfasst worden sei. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA gab Entwarnung, was u. a. Wolf-Dieter Ludwig, Vorsitzender der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft, stark kritisierte.

Denn Grundlage der EMA-Entwarnung waren Analysen von Bayer selber. Diese seien jedoch ungeeignet, den eigenen „gravierenden Fehler“ selber „federführend aufzuklären“, erklärte Ludwig und forderte eine unabhängige Aufklärung der Vorwürfe. |

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