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Problem „Pharmacy Benefit Manager“

USA: Apotheker fordern Transparenz bei Arzneimittelpreisverhandlern

hfd/ral | In den USA handeln riesige Einkaufsorganisationen zwischen Apotheken, Krankenversicherern und Arbeitgebern Preise für Arzneimittel aus – und streichen selber offenbar kräftig ein. Der US-Verband der unabhängigen Apotheker fordert eine Untersuchung durch den Kongress in Washington.
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Der Preis rezeptpflichtiger Arzneimittel wird in den USA rein marktwirtschaftlich bestimmt, der Staat hält sich raus. Zu einem erheblichen Teil sind sogenannte Pharmacy Benefit Manager (PBM) beteiligt. Das sind zumeist Multi-Konzerne, zu denen neben dem Verhandlungsgeschäft oft auch eine große Apothekenkette und/oder ein Großhändler gehört. Die Verhandler bestimmen, welche Arzneimittel von welchen Herstellern von den Krankenversicherungen erstattet werden und welche Zuzahlungen Patienten leisten müssen. Indem sie Rabatte mit den Herstellern aushandeln, werden sie laut dem Dachverband „Pharmaceutical Care Management Association (PCMA) in den nächsten zehn Jahren mehr als 650 Milliarden US-Dollar einsparen – doch hieran gibt es erhebliche Zweifel. Die Arbeit der Preisverhandler sei zwar im Grunde legal, erklärte der Apotheker und Geschäftsführer der National Community Pharmacists Association, B. Douglas Hoey, in einem Gastbeitrag für das Online-Gesundheitsmagazin „STAT“. „Aber die intransparente Natur dieser Vereinbarungen macht es schwierig, zu wissen, welcher Anteil dieser Rabatte als Einsparung an die Versicherung weitergegeben wird – und wie viel die Pharmacy Benefit Manager selber behalten.“ Für den Geschäftsführer des Verbands kommunaler Apotheker ist mehr Transparenz nötig – „um sicherzustellen, dass Konsumenten und Versicherer nicht übervorteilt werden“. Sein Verband habe sich kürzlich an das Repräsentantenhaus gewandt und eine Anhörung zu diesen Fragen verlangt. |

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