Aus den Ländern

Die Apotheke im „Quartier“

Zentrale Rolle bei der Gesundheitsförderung

cae | „Gesundheitsförderung im altengerechten Quartier“ war das Thema einer Praxiswerkstatt am 18. November im Landeszentrum Gesundheit Nordrhein-Westfalen (LZG.NRW) in Münster. Dabei wurde diskutiert, welche Rolle die Apotheke in der Wohnumgebung älterer Menschen spielen kann.

Das Quartier bezeichnet die unmittelbare, fußgängige Wohnumgebung, die meistens den Lebensmittelpunkt älterer Menschen darstellt. Um ihnen den Wunsch nach einem selbstbestimmten Leben im gewohnten Umfeld zu erfüllen, gilt es, die dafür notwendigen Strukturen zu erhalten und zu entwickeln, so Wiebke Sannemann vom LZG.NRW. Das reicht von altersgerechten Wohnungen bis zu sozialen Netzwerken. Auch die Apotheke kann im Quartier eine zentrale Rolle spielen.

Als niederschwellige Einrichtung des Gesundheitswesens ermöglichen Apotheken intensive Kontakte zwischen dem Apothekenpersonal und der Kundschaft, die einen Querschnitt aus der Bevölkerung darstellt. Im persön­lichen Gespräch können die Probleme der älteren Bevölkerung aufgedeckt werden, sodass auch die strukturellen Defizite im Quartier, z. B. Einkaufsmöglichkeiten oder Verkehrsangebote, deutlich werden. Durch solche Gespräche erfährt das Apothekenpersonal, wo den älteren Menschen der Schuh drückt. Die Apotheken haben also eine Sensorfunktion, die für die Quartiersentwicklung genutzt werden sollte, so Dr. Udo Puteanus vom LZG.NRW. Zudem kann die Apotheke mit diesem Engagement ihren Standort sichern, zumal wenn ihr Personal im Bereich Prävention und Gesundheitsförderung weitergebildet ist und in Arbeitskreisen mitarbeitet.

Derzeit läuft in Münster-Hiltrup ein staatlich gefördertes Modellprojekt unter der Leitung der Quartiersentwicklerin Yvonne von Kegler. Die dortige Osttor-Apotheke ist ein Kooperationspartner dieses Projektes und dient als zentrale Anlaufstelle für die Einwohner. |

Quelle: Wiebke Zastrutzki, LZG. NRW

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