DAZ aktuell

Offen fürs Online-Rezept

Bertelsmann-Stiftung fragt nach

BERLIN (ks) | Vergangene Woche hat der Bundestag das Aus für DrEd-Rezepte beschlossen: Apotheken dürfen in Kürze keine Rezepte mehr beliefern, die „offenkundig“ ohne vorherigen direkten Arzt-Patienten-Kontakt ausgestellt wurden. Laut einer Umfrage der Bertelsmann-Stiftung stehen die Bundesbürger solchen Verordnungen aus der Ferne jedoch offen gegenüber.

Die Bertelsmann Stiftung hat anlässlich der Neuregelung eine Kurz-Umfrage unter 1005 Menschen ab 14 Jahren durchführen lassen. In einer ersten Frage sollten diese erklären, in welchem Maße sie folgender Aussage zustimmen: „Für die Verschreibung eines Medikaments möchte ich meinen Arzt auch online oder telefonisch konsultieren können. Dieser soll dann entscheiden, ob eine persönliche Beratung in der Praxis notwendig ist.“ Das Ergebnis: 22% stimmten der Aussage „völlig“, weitere 32% „eher“ zu. Damit sind die Befürworter in der Mehrheit. 19% erklärten, sie stimmen der Aussage „eher nicht“ zu, 25% „überhaupt nicht“. Auffällig ist: Vor allem jüngere Menschen sind offen für den Fern-Kontakt: Unter den 14- bis 18-Jährigen wählten 72% eine zustimmende Antwort, bei den 30- bis 39-Jährigen waren es 56%.

In einer zweiten Frage sollten die Teilnehmer angeben, bei welcher Art von Verschreibung sie sich eine Fernberatung vorstellen können. Das sind vor allem Folgerezepte, etwa für die „Pille“ (53%) oder einen Blutdruck-Senker (50%). 42% halten den nicht-persönlichen Kontakt aber auch im Akutfall bei einer rezeptpflichtigen Cortison-Salbe für ausreichend. Ein Antibiotikum gegen Bronchitis würden sich 30% aus der Ferne verordnen lassen. |

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.