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Das kostet Geld und Arbeitsplätze

Studie zu Arzneimittelfälschungen

dpa/daz | Durch Arzneimittelfälschungen gehen Umsätze in Milliardenhöhe sowie eine Vielzahl von Arbeitsplätzen verloren. Der Schaden betrifft die Pharmabranche direkt, hat aber auch Auswirkungen auf andere Wirtschaftszweige. So das Ergebnis einer Studie der Beobachtungsstelle des EU-Amts für Geistiges Eigentum (EUIPO).

Pharmaunternehmen der Europäischen Union entgehen der Studie zufolge aufgrund von Arzneimittelfälschungen jedes Jahr rund zehn Milliarden Euro. Das sind etwa 4,4 Prozent der Gesamtumsätze der Branche, teilte das Amt vergangene Woche mit. Allein der deutschen Arzneimittelbranche gehen pro Jahr mehr als eine Milliarde Euro beziehungsweise 2,9 Prozent des Gesamtumsatzes durch Aktivitäten von Fälschern verloren. Der Untersuchung zufolge werden zudem geschätzt 37.700 Arbeitsplätze vernichtet, davon knapp 7000 in Deutschland. Denn legal tätige Hersteller und Vertreiber beschäftigen derzeit weniger Menschen, als dies ohne Fälschungsproblematik der Fall wäre.

Berücksichtigt wurden in der Studie weder EU-Einfuhren illegaler Produkte noch die Einbußen der EU-Hersteller durch Fälschungen auf Märkten in Nicht-EU-Ländern. Bezieht man neben den direkten auch die indirekten Auswirkungen mit ein, gehen weitere 53.200 Arbeitsplätze in anderen Wirtschaftszweigen der EU verloren.

Die ausgebliebenen staatlichen Einnahmen der 28 EU-Länder belaufen sich auf 1,7 Milliarden Euro im Jahr. So ergibt sich der Studie zufolge ins­gesamt ein Umsatzverlust durch Fälschungen von ungefähr 17 Milliarden Euro sowie ein Beschäftigungsrückgang von rund 91.000 Arbeits­plätzen. |

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