Aus den Ländern

„Was kostet ein Lächeln?“

Positive Emotionen fördern die Gesundheit

cae | Auf Einladung der Apothekerstiftung Westfalen-Lippe referierte der Wissenschaftsredakteur und Buchautor Ulrich Schnabel am 10. September im Erbdrostenhof von Münster über die Rolle von Emotionen im menschlichen Leben.

Schon der portugiesisch-kalifornische Hirnforscher António Damásio hat behauptet, dass ein Leben ohne Emotionen zwar möglich, aber nicht von langer Dauer ist. Schnabel veranschaulichte diese Aussage am Beispiel von sehr schnellen Entscheidungen, die ­lebenswichtig sein können. „Wenn es um Entscheidungen in Sekundenbruchteilen geht, dann kann man nicht lange überlegen. Hier übernehmen Emotionen die Entscheidung.“ Wenn einem Menschen aber die ­Emotionen abhanden gekommen sind, z. B. aufgrund eines Gehirntumors, entscheidet er „nur“ noch rational oder unterlässt wichtige Entscheidungen. Der gut dokumentierte Fall eines solchen Patienten („Elliot“) zeigt, dass rein rationale Entscheidungen sehr oft schlechte Entscheidungen sind.

Zuneigung ist Arznei, Trennungsschmerz ist Gift

Auch für die Gesundheit sind Emotionen wichtig. „Zuneigung ist ein hocheffektives Therapeutikum“, sagte Schnabel, und gute soziale Kontakte, die in der Regel mit positiven Emo­tionen einhergehen, verlängern die Lebensdauer. Andererseits kann z. B. ein Trennungsschmerz zum ­Broken-Heart-Syndrom mit Symptomen eines Herzinfarktes führen.

Ein erwartetes Ergebnis trifft tatsächlich ein

Dass Emotionen das Körpergewicht beeinflussen können, belegte Schnabel anhand einer Studie mit zwei Gruppen von weiblichen Hotelreinigungskräften, die die gleiche Arbeit zu tun hatten. Den Teilnehmern der ­einen Gruppe wurde in einem Vortrag zu Beginn der Studie eingeredet, dass ihre Arbeit wie ein Fitnessprogramm sei. Die andere Gruppe wurde nicht entsprechend eingestimmt. Nach einigen Wochen hatten die Mitarbeiter, die den Vortrag gehört hatten, deutlich mehr Gewicht verloren als ihre Kolleginnen. Offensichtlich hatte sich ihre Erwartung, durch die Arbeit schlank zu werden, erfüllt. |

Quelle: www.akwl.de, Meldung vom 12.9.2016

Das könnte Sie auch interessieren

Auf dem Weg in die Apothekenzukunft

Digitalisierung – bereit für Entscheidungen?

Teil 3: Der Kunde im Fokus

Grundkurs Apothekenmarketing

Viel mehr als Prostata

Thema Männergesundheit

Wie Sie Gefühle erkennen und beeinflussen können

Erfolgsfaktor emotionale Kompetenz

Fortschritt bei metastasierten Melanomen

Dabrafenib verlängert progressionsfreies Überleben

Nicht nur emotional, sondern auch rational motivieren

Führen mit Fakten

Praxisnahe Themen aus der Gastroenterologie in Heidelberg

Ob Phyto oder PPI – was Magen und Darm hilft

Warum Antibiotic Stewardship im Pflegeheim etabliert werden sollte

Mit geschulten Pflegern Antibiotika sparen

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.