Prisma

Ist Magnetit im Gehirn schädlich?

Zusammenhang mit M. Alzheimer möglich

cae | Das Eisenoxid Magnetit kommt von Natur aus höchst selten im Gehirn des Menschen vor. Heute findet es sich dort aber aufgrund der Luftverschmutzung in weitaus höheren Konzentrationen, die vermutlich neurotoxisch sind.

Bei Verbrennungsprozessen in Kraftwerken und Motoren sowie bei der Reibung und gleichzeitigen Erhitzung eisenhaltiger Materialien bilden sich runde Mikro- und Nanopartikel des Minerals Magnetit (Fe3O4), die deshalb in der Luft von Städten überall reichlich vorkommen. Aufgrund ihrer Morphologie unterscheiden sie sich eindeutig von natürlich gebildeten Fe3O4-Kristallen. Schon vor 25 Jahren war entdeckt worden, dass runde Magnetit-Partikel mit einem Durchmesser unter 200 nm im Gehirn vorkommen. Einer bislang noch nicht bewiesenen Hypothese zufolge bildet der Riechnerv für sie die Eintrittspforte.

Nun wurden Hirnproben von 37 Toten, die in Mexiko-Stadt oder Manchester gelebt hatten, mithilfe der MRT und Elektronenmikroskopie analysiert und die Konzentrationen der enthaltenen Magnetit-Partikel auf mehrere Millionen pro Gramm geschätzt. Bei den Toten aus Manchester (n = 8) zeigte sich zudem eine Konvergenz von Fe3O4-Konzentration und M. Alzheimer. Dies erscheint plausibel, denn die Partikel können oxidativen Stress durch freie Radikale auslösen, der dann vermutlich auch Zellen tötet und zur Pathogenese der Demenz beiträgt. Ein Beweis steht freilich noch aus. |

Quelle

Maher BA, et al. Magnetite pollution nanoparticles in the human brain. Proc Natl Acad Sci; Epub 6.9.2016

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