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Ortsnahe Zytostatikaherstellung soll erhalten bleiben

Hilde Mattheis hospitierte in Stuttgarter Apotheke

cae/LAV BW | Die Krankenkassen gehen dazu über, die Herstellung von Zyto­statika für größere Versorgungsgebiete auszuschreiben. Dies macht einige wenige Apotheken zu Gewinnern und viele zu Verlierern. Um sich selbst ein Bild von der lokalen Zytostatikaherstellung zu machen, hospitierte die Gesundheitspolitikerin Hilde Mattheis (MdB, SPD) am 12. Juli in der Alten Apotheke in Stuttgart-Feuerbach.

Die Alte Apotheke in Stuttgart-Feuerbach ist unter Gesundheitspolitikern ein Begriff, denn ihre Inhaberin Dr. Petra Steinbeck veranstaltete bereits viermal die Podiumsdiskussion „Gesundheit im Zelt“ (s. z. B. DAZ 2016, Nr. 27, S. 89). Nun gelang es ihr, die Bundestagsabgeordnete Hilde Mattheis aus Ulm in ihre Apotheke zu holen. Mit von der Partie war Ina Hofferberth, die Geschäftsführerin des Landesapothekerverbands Baden-Württemberg.

Foto: LAV BW
Die SPD-Bundestagsabgeordnete Hilde Mattheis (li.) und LAV-Geschäftsführerin Ina Hofferberth (re.) ließen sich von einer Apothekerin die Herstellung von Zytostatika erläutern.

Die Alte Apotheke besitzt ein modern ausgestattetes Sterillabor mit entsprechend geschulten Mitarbeitern, die Zytostatika, parenterale Nährlösungen und andere Injektabilien gemäß GMP herstellen. Bei ihrem Besuch zogen Mattheis und Hofferberth die vorgeschriebene Schutzkleidung mit Überschuhen an, um sich von einer Apothekerin die Arbeit im Sterillabor vorführen zu lassen. Hofferberth freute sich über den Erfolg: „Die Politikerin war von den höchsten Sicherheitsstandards, den komplexen und verantwortungsvollen Prozessen bei der Herstellung von Zytostatika beeindruckt. Aufzeigen zu können, dass auch bei der Zytostatika-Herstellung die Versorgung in die niedergelassene Apotheke vor Ort gehört, war unser großes Anliegen.“

Hofferberth brachte die Problematik der Ausschreibungen auf den Punkt: „Die Ausschreibungspraxis würde kleine Apotheken mit drei Onkologen im Umfeld hinauskegeln. Nur noch größere Zyto-Hersteller, die schon heute als gewinnorientierte Kapitalgesellschaften aufgestellt sind, kämen zum Zug.“ Damit droht vielen Patienten der Verlust einer ortsnahen Versorgung (s. auch Editorial in DAZ 2016, Nr. 31, S. 3). Hofferberth fasste zusammen: „Ich denke, dass Hilde Mattheis nun die Ausschreibungen nochmals mit anderen Augen betrachtet. Hierfür war der Termin in der Apotheke sehr hilfreich.“ |

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