Prisma

Pflanzliche Proteine sind gesünder als tierische

Hoher Fleischkonsum kann die Mortalitätsrate steigern

cae | Die Auswertung amerikanischer Kohortenstudien ergab: Wer viele pflanzliche Proteine verzehrt, lebt länger. Insbesondere Personen, die viel Alkohol trinken, rauchen, übergewichtig sind oder sich wenig bewegen, profitieren von dieser Kost. Wer relativ gesund lebt, braucht seinen Fleischkonsum hingegen nicht einzuschränken.

Datengrundlage sind die Fragebögen, die über 130.000 Teilnehmer der ­Nurses‘ Health Study (NHS) und der Health Professionals Follow-up Study (HPFS) von 1980 bis 2012 ausgefüllt haben, was etwa 3,5 Millionen Personenjahren entspricht; zwei Drittel waren Frauen. Etwa 36.000 Personen starben in diesem Zeitraum, darunter 13.000 an Krebs und 9000 an Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Im Schnitt deckten die Teilnehmer ihren Kalorienbedarf zu 14% mit tierischen Proteinen und zu vier Prozent mit pflanzlichen Proteinen; die Spannbreiten (5. – 95. Perzentilen) betrugen 9 – 22% bzw. 2 – 6%. Zehn Prozentpunkte mehr bei den tierischen Pro­teinen erhöhten das Sterberisiko um acht Prozent, während drei Prozentpunkte mehr bei den pflanzlichen Proteinen es um zehn Prozent senkten.

Unter Berücksichtigung des Lebensstils zeigte sich, dass sich die jeweilige Ernährungsweise bei Personen mit mindestens einem Risikofaktor (Alkoholkonsum, Rauchen, Übergewicht, Bewegungsmangel) besonders deutlich auf das Sterberisiko auswirkte, während die Unterschiede bei gesund lebenden Personen nicht signifikant waren. Auch bezüglich der Geschlechter oder der Todesarten fielen keine Unterschiede auf.

Übrigens propagieren die Vereinten Nationen aus ökologischen und gesundheitlichen Gründen den Anbau der proteinreichen Hülsenfrüchte (s. DAZ 2016, Nr. 10, S. 8). |

Quelle

Song M, et al. Association of Animal and Plant Protein Intake With All-Cause and Cause-Specific Mortality. JAMA Intern Med; Epub 1.8.2016

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