Arzneimittel und Therapie

Die Rote Hand für Noxafil®

Tabletten und Suspension nicht einfach austauschen

jb/rr | Wegen der Gefahr der Fehl­dosierung sollen Ärzte beim Verschreiben von Posaconazol (Noxafil®) die Darreichungsform genau festlegen und Apotheker bei der Abgabe noch einmal ein wachsames Auge auf die Zieldosis haben.

Das Azol-Antimykotikum Posaconazol ist unter anderem als Tabletten und Suspension im Handel. Der Hersteller Merck Sharp & Dohme Limited (MSD) weist in einem Rote-Hand-Brief darauf hin, dass diese beiden Darreichungsformen nur mit entsprechender Dosisanpassung untereinander austauschbar sind. Ein unbeabsichtigter Wechsel von der Suspension zu den Tabletten habe zu dosisabhängigen Intoxikationen geführt, heißt es in dem Rote-Hand-Brief, der umgekehrte Austausch hingegen zu Unterdosierung.

Es gibt Unterschiede im Dosierungsschema: Die Tabletten werden nach einer Initialdosis von 600 mg (entspricht 2 × 3 Tabletten) einmal täglich 300 mg (1 × 3 Tabletten) gegeben. Bei der Suspension beträgt die Einzeldosis 200 mg; sie wird drei- bis viermal täglich gegeben.

Ärzte sollen darauf achten, beim Verschreiben von Noxafil® die Darreichungsform explizit festzulegen. Apotheker müssen bei der Abgabe nochmals prüfen, dass der Patient die korrekte Darreichungsform für seine Zieldosis erhält und sein Präparat im richtigen Schema einnimmt.

Fachinformationen und Packungsbeilagen werden entsprechend angepasst. Außerdem sollen die Faltschachteln der oralen Darreichungsformen um­gestaltet und mit einem Warnhinweis versehen werden. So soll besser zwischen Tabletten und Suspension unterschieden und Verwechslungen in Zukunft vermieden werden. Angehörige des Gesundheitswesens und Patienten sind aufgerufen, unerwünschte Arzneimittelwirkungen bei Patienten, die Noxafil® einnehmen, zu melden. |

Quelle

Rote-Hand-Brief: Noxafil® (Posaconazol) Tabletten und Suspension zum Einnehmen sind nicht austauschbar, vom 18. Juli 2016

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