Prisma

Ummanteltes E. coli bringt Antigene zu Immunzellen

Wirksamer als konventionelle Impfstoffe

cae | Amerikanische Bioingenieure umhüllten das Bakterium E. coli mit einem kationischen Polymer und testeten dieses Hybrid erfolgreich als Vektor für Antigene.
Foto: Steve Gschmeissner/SPL/Agentur Focus
Kolonie von Streptococcus pneumoniae. Das Bakterium misst im Durchmesser etwa 1 µm. Kolorierte Scanning-Elektronenmikrografie.

Anders als herkömmliche Impfstoffe enthält der hybride Vektor keine isolierten Antigene, sondern quasi eine Antigen-Fabrik. Das gentechnisch veränderte Bakterium synthetisiert die gewünschten Antigene (z. B. von Krankheitserregern, aber auch von Krebszellen) und gelangt mithilfe seiner aus einem Poly(β-Amino-Ester) (PBAE) bestehenden elektrostatischen Hülle sicher an eine Antigen-präsentierende Zelle, die es sich einverleibt. Danach setzt der Hybrid-Vektor durch einen dualen Mechanismus die Antigene frei, die darauf an die Zell­membran wandern und sich den T-Helfer-Zellen präsentieren, die sofort Alarm schlagen und andere Immunzellen zur Vernichtung der Zellen mit diesem Merkmal beauftragen.

Im kontrollierten Tierversuch erwies sich der Hybrid-Vektor als sehr wirkungsvoll. Mit Streptococcus pneumoniae (Stamm D39) infizierte Mäuse lebten nach der Impfung mit dem Hybrid fünf- bis siebenmal so lange wie nach der Applikation eines herkömmlichen Impfstoffs. Wenn das Hybrid vier verschiedene Antigene von S. pneumoniae enthielt, überlebten sämtliche Versuchstiere bei neun von 13 getesteten S.-pneumoniae-­Stämmen. |

Quelle

Li Y, et al. In situ pneumococcal vaccine production and delivery through a hybrid biological-biomaterial vector. Sci Adv 2016;2(7):e1600264

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