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Wenn er könnte …

… würde Lauterbach bei Arzneimittelpreisen knallhart eingreifen

BERLIN (bro/ral) | Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat zum Thema Arzneimittelpreise klare Vorstellungen. In der ARD-Sendung „Hart aber fair“ betonte er aktuell, dass ihm die Ergebnisse des Pharmadialogs nicht weit genug gehen. Wenn man ihn ließe, würde er „im Arzneimittelmarkt nicht nach Einigungen suchen, sondern etwas knallhart festlegen.“

Im April wurden die Ergebnisse des Pharmadialogs vorgestellt. Bezüglich der Arzneimittelpreise ist unter anderem geplant, eine Umsatzschwelle einzuführen. Danach könnten Unternehmen den Preis ihrer Arzneimittel im ersten Jahr weiterhin frei festlegen. Wird die Schwelle überschritten, tritt ein Preisstopp in Kraft, nach dem der zwischen Kassen und Herstellern ausgehandelte Preisrabatt greift. Noch ist unklar, wie hoch die Schwelle angesetzt wird. Ein entsprechender Gesetzentwurf ist jedoch bereits in Arbeit.

Lauterbach ist die Umsatzschwelle „zu wenig“. Im Pharmadialog sieht er nicht die Reform, „die wir brauchen“. Im Arzneimittelmarkt sollte man seiner Ansicht nach keine Einigungen suchen, sondern Vorgaben machen. Auf die Frage, was er denn knallhart festgelegt hätte, sagte Lauterbach: „Zum Beispiel, dass Medikamente erst gar nicht erstattet werden, wenn die Preise noch verhandelt werden.“ Aus seiner Sicht ist auch das Argument der Pharmaindustrie – dass die hohen Preise für gesteigerte Forschungs- und Entwicklungskosten benötigt würden – nicht gültig. Denn Beispiele wie das Hepatitis-C-Medikament Sovaldi zeigten, dass wichtige Medikamente auch in Zukunft und völlig unabhängig vom späteren Preis an Universitäten entwickelt würden. |

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