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Laudatio: Mutschler wurde 85

Es sei ein Geschenk, kein Verdienst, 80 zu werden – so Professor Mutschler, als wir ihn vor fünf Jahren zu seinem Geburtstag feierten. Jetzt, am 24. Mai, wurde er 85. Und wie! Obwohl er seit nunmehr 20 Jahren emeritiert ist – es ist nach wie vor die Arbeit, vor allem die an seinen Büchern, die seinen Alltag (und oft auch seine Sonn- und Feiertage) prägt.

Laudatio: Mutschler wurde 85


Prof. Dr. Ernst Mutschler präsentiert im August 2015 die 7. Auflage „Anatomie, Physiologie, Pathophysiologie des Menschen“ als App fürs iPad.

Foto: E. Scholz

In Kürze erscheint erneut ein „Kleiner Mutschler“. Unter dem Titel „Pharmakologie kompakt“ ergänzt das Buch sein klassisches, großes Pharmakologie-Lehrbuch, die „Arzneimittelwirkungen“: ein Standardwerk, das – in 10. Auflage – zuletzt 2013 erschienen war. Die Erstauflage stammt von 1970. Wenn es unter Pharmakologie-Lehrbüchern so etwas wie Blockbuster geben würde – die „Arzneimittelwirkungen“ würden dabei ganz oben mitspielen. Doch damit nicht genug, 2015 erschien die 7. Auflage eines weiteren Lehrbuch-Klassikers: die „Anatomie, Physiologie, Pathophysiologie des Menschen“, der „VSM“ (Vaupel, Schaible, Mutschler).

Was ist das Geheimnis der Buch­erfolge von Professor Mutschler? Ganz wichtig ist sicher, dass er die Arbeit an seinen Büchern bis heute weniger als Last, sondern viel mehr als Anregung, als Lebenselixier empfindet. Auch wichtig: er hat sich im Laufe der Zeit eine kleine, überschaubare Zahl von sorgfältig ausgesuchten jüngeren Koautoren ins Boot geholt. Bei der letzten Auflage der „Arzneimittelwirkungen“ waren das zum Beispiel Professor Geißlinger, Professor Kroemer, Frau Doktor Menzel und Professor Ruth. Anders als bei vielen Multiautorenbüchern, denen oft der Mut zum Wesentlichen fehlt, sind „Mutschlers Werke“ Bücher aus einem Guss geblieben: Bücher, aus denen man – Pharmakologie zum Beispiel – noch wirklich lernen kann, trotz des inzwischen großen Umfangs, der widerspiegelt, wie differenziert das pharmakologische Wissen inzwischen ist. Trotz aller Komplexität noch verständlich, elegant und geradezu leicht zu schreiben, das ist schwere Arbeit und große Kunst. Aber wenn nicht so, wie dann sollten sich Studenten für Pharmakologie begeistern lassen? Auf Professor Mutschler trifft zu, was Hans-Dietrich Genscher einmal so formuliert hat: Wer selbst für eine Sache brennt, der kann auch andere entzünden.

Dass die „Arzneimittelwirkungen“ nicht nur an der Universität erfolgreich sind, sondern auch für Apotheker und Ärzte im beruflichen Alltag nützlich sind, liegt nicht zuletzt daran, dass Professor Mutschler bei all seinen Büchern immer dafür gesorgt hat, dass sie über ein umfangreiches, sorgfältig bearbeitetes Stichwortregister verfügen.

Mutschler dankbar zu sein – dafür gibt es viele Gründe.

Über Ländergrenzen hinweg genießt er als Wissenschaftler in der pharmakologischen und pharmazeutischen Community hohes Ansehen.

Aber Mutschler hat auch darüber hinaus Zeichen gesetzt. Ich bin sicher: ohne sein Hauptwerk, die „Arzneimittelwirkungen“, wäre es wahrscheinlich nicht gelungen, das Fach Pharmakologie zu einem Hauptfach in der Pharmazeutenausbildung zu machen. Bis in die Siebzigerjahre – man kann es sich kaum vorstellen – gehörte die Pharmakologie in Deutschland noch nicht zum Fächerkanon der Pharmazie. Es ist nicht gewagt zu vermuten, dass der Apothekerberuf hierzulande ohne die Aufnahme des Faches Pharmakologie vollends in die Bedeutungslosigkeit abgestürzt wäre. Durch eine große Zahl von Fortbildungsvorträgen, überall in Deutschland, in den Zentren und in der vermeintlichen Provinz, hat Mutschler auch jene Apotheker an die Pharmakologie herangeführt, die davon in ihrem Studium noch wenig oder gar nichts gehört hatten.

Mit großer Dankbarkeit schaut auch sein Verlag auf die lange, inzwischen fast ein halbes Jahrhundert anhaltende, erfolgreiche, konstruktive und angenehme Zusammenarbeit mit seinem herausragenden Autor zurück. Nicht nur seine mehr als 350.000 Bücher, die wir mit ihm produzieren durften, auch sein Engagement in vielen weiteren Verlagsprojekten darf nicht unerwähnt bleiben. Dazu gehören sein Engagement als Zeitschriften-Herausgeber, als Verantwortlicher für die DAZ-Beilage „Neue Arzneimittel“, seine Mitwirkung bei der Interpharm (als Vortragender und Moderator), seine Mitwirkung bei Video/DVD- und Hörbuchprojekten.

Die Geschäftsführung der Wissenschaftlichen Verlagsgesellschaft Stuttgart und der ganzen Mediengruppe Deutscher Apotheker Verlag mit ihren Lektoraten, Redaktionen, Mitarbeitern in Produktion, Werbung und Vertrieb – wir alle gratulieren mit den besten Wünschen!

Klaus G. Brauer

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