Prisma

Gegenstand verschluckt – was tun?

Ärzte behandeln jetzt nach Leitlinie

cae | Die Europäische Gesellschaft für Gastrointestinale Endoskopie hat eine Leitlinie zur Entfernung von verschluckten Gegenständen im oberen Gastrointestinaltrakt bei Erwachsenen beschlossen und publiziert (bisher nur auf Englisch).
Foto: Igor Mojzes - Fotolia.com

Auch solche kieferorthopädische Schienen werden manchmal verschluckt.

Jeder Mensch kann versehentlich etwas verschlucken: So gelangen Gegenstände, die nicht zum Verzehr geeignet sind, in die Speiseröhre und meistens sogleich in den Magen. Was dann zu tun ist, hängt von dem jeweiligen Gegenstand ab: Kann man ihm die weitere Passage durch den Darm zutrauen, ohne dass es zu Komplikationen kommt, oder muss man ihn durch die Speiseröhre zurückholen oder ­sogar durch eine Operation entfernen?

Am Anfang der Diagnose steht der Bericht des Patienten. Eine radiologische Untersuchung ist nur erforderlich, wenn die Angaben unklar sind, eine CT, wenn eine Perforation vermutet wird. Kontrastmittel sollten nicht gegeben werden, um die Lage nicht noch zu verschlimmern. Stumpfe Gegenstände und sogar zwecks Schmuggel verpacktes Rauschgift sollten den GI-Trakt passieren und auf natürlichem Wege verlassen. Eine Ausnahme stellen Batterien dar, weil auslaufende Chemikalien die Schleimhaut verätzen können. Die therapeutischen Maßnahmen in der Leitlinie beschränken sich naturgemäß auf die Endoskopie: Es gibt spezielle Instrumente mit Greif­armen, um Gegenstände aus dem Magen wieder herauszuziehen, ohne dass die Speiseröhre dabei verletzt wird. |

Quelle

Birk M, et al. Removal of foreign bodies in the upper gastrointestinal tract in adults: European Society of Gastrointestinal Endoscopy (ESGE) Clinical Guideline. Endoscopy 2016;48:1-8

Kurzfassung: www.esge.com > ESGE Guidelines

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