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Kurz gemeldet: Sozialministerium in Ba-Wü geht an Grüne; Michalk steht zu Hilfsmittel-Ausschreibungen; Neue AoG-Geschäftsführerin; Vernachlässigter Impfschutz

Sozialministerium in Ba-Wü geht an Grüne

Nach wochenlangen Verhandlungen haben sich Grüne und CDU in Baden-Württemberg auf einen Koalitionsvertrag verständigt. Einig sind sich die neuen Koalitionäre auch, dass das für Gesundheit zuständige Sozialministerium an die Grünen geht – an wen genau, war zu DAZ-Redaktionsschluss noch nicht bekannt. Was die Gesundheitspolitik betrifft, bleiben die Aussagen im Koalitionsvertrag vage. Beide Parteien wollen in erster Linie dafür sorgen, dass mehr niedergelassene Ärzte aufs Land kommen. Auch müsse die Telemedizin „zielführend und nachhaltig“ ausgebaut werden. Apotheker kommen nur am Rande vor: „Neben der ärztlichen Versorgung wollen wir begleitend dafür Sorge tragen, dass vorhandene Versorgungsangebote und bewährte Hilfestrukturen, wie beispielsweise bei den Rettungsdiensten, Apotheken und Heilmittelerbringern, erhalten bleiben.“ Ein eigenes Unterkapitel handelt von „Sicherheit bei Arzneimitteln und Medizinprodukten“. Aber auch hier heißt es nur recht unkonkret: Wir wollen die wirksame Überwachung der Einhaltung gesetzlicher Vorgaben bei der Herstellung, beim Handel und bei der Anwendung stärken.“

Michalk steht zu Hilfsmittel-Ausschreibungen

Die Ausschreibungspraxis einiger Krankenkassen für Inkontinenzmittel steht in der Kritik. Anders als bei Impfstoffen will die gesundheitspolitische Sprecherin der Unionsfraktion im Bundestag, Maria Michalk (CDU), in diesem Bereich jedoch an Ausschreibungen als Wettbewerbsinstrument festhalten. Sie will wie der Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Karl-Josef Laumann (CDU), im Rahmen einer anstehenden Hilfsmittelreform untersuchen, was sich bewährt habe und wo es Korrekturbedarf gebe. Ziel sei, das Hilfsmittelverzeichnis zeitnaher zu aktualisieren und an den aktuellen Stand der Wissenschaft und Technik anzupassen. Michalk forderte zudem, dass qualitativ hochwertige Hilfsmittel ohne Zuzahlungen verfügbar sein müssten. In diesem Bereich brauchen wir für die Betroffenen sehr viel mehr Transparenz“, sagte sie bei der Veranstaltung des Bundesverbands Medizintechnologie. Eine entsprechende Gesetzesinitiative könnte noch vor der Sommerpause vorgestellt werden.

Neue AoG-Geschäftsführerin

Eliette Fischbach ist neue Geschäftsführerin von Apotheker ohne Grenzen (AoG). Die 35-jährige Anthropologin hat zum 1. Mai die Position von ­Ingrid Famula übernommen. Famula bleibt stellvertretende Geschäftsführerin und ist weiter als Leiterin des Marketings für die Organisation tätig. Fischbach ist bereits seit 2011 Assistentin der Geschäftsführung und Leiterin der Geschäftsstelle. Mit AoG koordinierte sie unter anderem Hilfsprojekte in Haiti. Nach dem schweren Erdbeben in Nepal im April 2015 zeichnete sich Eliette Fischbach für die Projektkoordination des Wiederaufbaus verantwortlich.

Vernachlässigter Impfschutz

Nur 43% der Deutschen überprüfen regelmäßig, ob sie ihre Impfungen auffrischen müssen. Bei den Jüngeren zwischen 18 und 24 Jahren kümmern sich sogar nur 35% um einen ausreichenden Schutz. Das geht aus einer Umfrage ­anlässlich der Europäischen Impfwoche im Auftrag des Verbandes der Privaten Krankenversicherung hervor. Ab 65 nimmt das Interesse an einem ausreichenden Impfschutz dann zu: 58% prüfen regelmäßig, ob er aufgefrischt werden muss. Sorgsamer sind der Umfrage zufolge Frauen: 46% von ihnen überprüfen ihren Impfschutz regelmäßig, bei den Männern sind dies nur 40%. Und aufgeteilt nach Ost und West ergibt sich, dass 50% im Osten sich um ihren Impfschutz regelmäßig kümmern, im Westen aber nur 41%.

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