Prisma

Mit Moos gegen Feinstaub

Grüne Wand filtert die Luft

cae | Park- und Straßenbäume binden mit ihren Blättern zwar viel Staub, doch in der untersten Luftschicht, wo sich die Fußgänger aufhalten, bewirken sie fast nichts. Hier können Moose exzellente Luftreiniger sein.

Dresdner Ingenieure haben eine vier Meter hohe, drei Meter breite Stellwand konstruiert, die sie unter dem Markennamen CityTree bereits in mehreren Großstädten auf- und vorgestellt haben. Die Wand ist mit 1682 Blumentöpfen bestückt ist, in denen Moos zusammen mit Samenpflanzen wächst und durch einen eingebauten Wassertank nach Bedarf mit Wasser versorgt wird. Moose haben die Eigenart, den größten Teil der Nährstoffe und des Wassers direkt über ihre Blätter auf­zunehmen, und aufgrund ihrer sehr großen relativen Oberfläche können sie sich entsprechend viel Feinstaub einverleiben. So soll der CityTree im Umkreis von bis zu 50 Metern etwa 30 Prozent des Feinstaubs und zudem 15 Prozent der Stickoxide aus der Luft herausholen. Allerdings „schlucken“ die Moose nicht alles, Dieselruß z. B. steht nicht auf ihrer Speisekarte.

Es gibt noch keine wissenschaftliche Publikation über den CityTree, seine Schöpfer haben jedoch 2015 vom Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO den ­ersten Preis im Ideenwettbewerb ­„Urban Futures“ erhalten. |

Quellen

www.iao.fraunhofer.de, suche: citytree

Mit Mooswand gegen Feinstaub. SWR2 Impuls, Stand: 4.4.2016

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