Arzneimittel und Therapie

Hypoglykämien verdienen mehr Aufmerksamkeit

Risiko bei der Wahl der Therapie berücksichtigen

Neben den Standardkriterien sollte auch das Hypoglykämie-Risiko in der Bewertung von Diabetes-Therapien berücksichtigt werden. Eine Absenkung des Blutzuckers unter 3,3 mmol/l kann bei Erwachsenen zu Verwirrtheit, Aphasie und Sehstörungen bis hin zu Krampfanfällen und Bewusstlosigkeit führen. Es gilt, die Balance zwischen effektiver Therapie und Vermeidung von Nebenwirkungen zu finden.

Hypoglykämien verdienen mehr Aufmerksamkeit

Von einem HbA1c-Zielwert unter 6,5 bis 7% versprechen sich Diabetologen eine Abnahme von mikro- und makrovaskulären Komplikationen. Es ist aber noch unsicher, ob ein niedriger HbA1c-Wert wirklich zu weniger Erblindungen, Nierenerkrankungen, Neuropathien und kardiovaskulären Ereignissen führt.

Zudem haben Diabetiker unter zu strenger Blutzuckerkontrolle ein zwei- bis dreifach erhöhtes Hypoglykämie-Risiko. Hypoglykämien können Typ-1- und Typ-2-Diabetiker betreffen, die mit Insulinen oder Insulin-freisetzenden Stoffen behandelt werden. Sie können den Patienten körperlich und psychisch belasten. Schwere Episoden sind mit Demenz, kardiovaskulären Ereignissen und Todesfällen assoziiert. Daher fordern Forscher inzwischen, dass dieses Risiko als Sicherheitskriterium bei der Therapiebewertung einbezogen werden soll. Als Gegengewicht zu den bisherigen Standards, wie HbA1c-Wert, Blutfettwerten und Blutdruck, könnte die Lebensqualität der Patienten damit verbessert werden, da diese z. B. weniger um ihre Arbeitsstelle oder ihren Führerschein fürchten müssen. Bei der Blutzuckereinstellung muss darauf geachtet werden, nicht zu übertreiben und Patienten beispielsweise eine notwendige Insulin-Therapie zu lange vorzuenthalten.

Eine gute Balance zwischen Hypo- und Hyperglykämien durch gelockerte HbA1c-Zielwerte (7,0 bis 8,5%) und gut geschulte Patienten können die Sicherheit von Diabetes-Therapien deutlich verbessern. |

Quelle

Rodriguez-Gutierrze R et al. Hypoglycemia as an indicator of good diabetes care. BMJ 2016;352:i1084

Apothekerin Sarah Katzemich

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