Wirtschaft

Novartis erprobt neues Preismodell in den USA

Bleibt Erfolg aus, sinkt der Preis für Entresto

BASEL (dpa-AFX) | Novartis hat sich mit zwei US-Krankenkassen auf neue Preismodelle für seinen Hoffnungsträger, das Herzmittel Entresto, geeinigt. Die Vergütung für den Pharmakonzern wird dabei an den Behandlungserfolg gekoppelt.

So werde Novartis den Preis für Entresto senken, sollte der Klinikaufenthalt von Patienten einen vordefinierten Schwellenwert überschreiten, hieß es letzte Woche seitens des Konzerns. Entresto soll den Aufenthalt in der Klinik reduzieren und auch die Todesrate senken.

Ziel dieser neuen Preismodelle sei es, einerseits Herzkranken ­einen Zugang zu innovativen ­Medikamenten zu gewähren und andererseits die Kosten für die Patienten zu vermindern. Novartis hofft, dass dazu Entresto neuer Behandlungsstandard wird. Ende Januar hatten Novartis-Chef Joseph Jimenez und Pharma-Chef David Epstein erklärt, dass derlei Vereinbarungen mit Krankenkassen in Zukunft vermehrt getroffen werden dürften.

Bis 5 Mrd. US-Dollar Umsatzpotenzial im Jahr

Bei Entresto handelt es sich wohl um eine der wichtigsten Markteinführungen von Novartis im vergangenen Jahr. Analysten schätzen das Umsatzpotenzial des Herzmedikaments auf bis zu 5 Milliarden US-Dollar pro Jahr.

Bislang vermochte der Konzern die hohen Erwartungen mit Entresto jedoch noch nicht erfüllen. Wegen der zunächst fehlenden Rückerstattung des Kaufpreises durch die Krankenkassen verlief der Verkaufsstart in den USA zäh. Dies könnte sich nun ändern. Die US-Zulassung hatte Novartis im Juli 2015 erhalten, im September folgte die Schweizer Bewilligung, im November diejenige für die EU.

An chronischer Herzschwäche leiden nach Novartis-Angaben allein in Europa gegen 15 Millionen Menschen. Klinischen Studien ­zufolge starben bei einer Behandlung mit Entresto ein Fünftel weniger Patienten mit chronischer Herzschwäche an Kreislaufproblemen als bei der Einnahme einer ­älteren Arznei. |

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