Gesundheitspolitik

Kein Welpenschutz für die FDP

Kommentar von Christine Ahlheim

Bei der FDP, vor Philipp Röslers AMNOG eine der Lieblingsparteien der Apotheker, hat sich einiges verändert. Nach vielen Jahren in der Regierung und einigen Jahren in der Opposi­tion war sie bei der Bundestagswahl 2013 förmlich abgestürzt und verpasste den Einzug ins Parlament. Seither ist sie auf der Suche nach einer neuen Identität und hat für 2017 vor allem das Ziel, wieder in den Bundestag einzuziehen und womöglich sogar der Bundesregierung anzugehören.

Dabei macht es die FDP potenziellen Wählern, die in ihr eine Alternative zu den Parteien der Großen Koalition sehen, nicht gerade leicht. Speziell die widersprüchlichen Äußerungen diverser FDP-Politiker über das EuGH-Urteil zur AMPreisV und über das von Bundesgesundheitsminister Gröhe geplante Rx-Versandverbot sorgen für reichlich Verwirrung (siehe „Die FDP im Schlingerkurs“). Am weitesten gehen die Forderungen der Nach­wuchs­organi­sation Junge Liberale, die sich für eine vollständige „Liberalisierung“ des Apothekenwesens einsetzt und verlangt, dass man auf jeglichen „Welpenschutz“ für die Apotheker verzichten solle.

Die FDP wird sich in den kommenden Monaten klar dazu äußern müssen, ob sie tatsächlich den Status des Apothekers als freien Heilberufler zum Abschuss freigeben will. Interessieren wird das aber nicht nur die Apotheker: Auch die Angehörigen anderer freier Be­rufe werden daraus ihre Schlüsse ziehen, inwieweit sie selbst in Zukunft auf Unterstützung durch die FDP zählen können. Mit einem Welpenschutz für wiedergeborene Liberale sollte die FDP dabei besser nicht rechnen.


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