Wirtschaft

Trump beflügelt Börse

Keine Furcht mehr vor Deckelung der Arzneipreise

cha | Während die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten allenthalben für Entsetzen sorgt, atmet die Pharmaindustrie auf: Nun muss sie nicht mehr die von Hillary Clinton angekündigte Deckelung der Arzneimittelpreise fürchten.

Zwar hatte auch Trump Maßnahmen gegen die hohen Medikamentenpreise in den USA angekündigt, seine Aussagen dazu waren aber eher vage und wurden offensichtlich in Fachkreisen nicht ernst genommen. Jedenfalls schnellten am Mittwoch, als die Niederlage Clintons feststand, die Pharmaaktien in die Höhe: Nach einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung stieg der Stoxx-600-Health­care-Index um 3,5%. Die Bayer-Aktie legte um 3%, die Fresenius-Aktie um 4% sowie die Papiere von Roche und Novartis jeweils um fast 4% zu.

Was wird aus Obamacare?

Wenngleich von Trump keine De­­ckelung der Arzneipreise erwartet wird, so ist durchaus rea­listisch, dass er eine andere vollmundige Ankündigung durchsetzt: die Abschaffung der bei den Republikanern verhassten Krankenversicherung von Barack Obama. Dadurch könnten zukünftig weniger Arzneimittel verordnet werden, was die Pharmaindustrie empfindlich treffen würde. Inwieweit Trump sich tatsächlich an Obamacare heranwagt, wird sich wohl erst in den kommenden Monaten zeigen.

Steuerreform schafft Spielraum für Zukäufe

Vorteile dürften die Pharmakonzerne von Trumps Plänen für eine Unternehmenssteuerreform haben. Wie das Handelsblatt berichtet, könnte diese nach Erwartung von Experten die Rückführung ­hoher Auslandsgewinne erleichtern. Pharmakonzerne wie Pfizer, Merck oder Johnson & Johnson verfügen über große Bestände an niedrig versteuerten Gewinnen im Ausland. Falls sie diese Erträge nach einer Reform steuergünstig in die USA zurückholen könnten, bekämen die Konzerne, so die Einschätzung einiger Analysten, zusätzlichen finanziellen Spielraum für neue Zukäufe. |

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