Gesundheitspolitik

Neuer Ärger für die KBV

Unregelmäßigkeiten beim Krisen-Coaching?

TRAUNSTEIN (cha) | Aus dem Ärger um den allzu selbstherrlichen ehemaligen KBV-Chef Andreas Köhler hat sein Nachfolger Andreas Gassen offensichtlich nicht viel gelernt. In einem Bericht des Handelsblatts werden ihm erhebliche Unregelmäßigkeiten im Umgang mit einer Berliner Agentur vorgeworfen.

Danach habe Gassen eigenmächtig und unter Missachtung rechtlicher Vorgaben die Agentur damit beauftragt, ihn bei der Bewältigung der (KBV-)Krise zu coachen. Unter Bezug auf einen Bericht der Innenrevision der KBV schreibt das Handelsblatt, dass Rechnungen von fast 40.000 Euro auf Anordnung Gassens bezahlt wurden, „obwohl keine Verträge vorgelegt werden konnten, die jeweils abgerechneten Reisekosten nicht den Belegen entsprachen“ und „keine prüfbaren Leistungsbeschreibungen vorgelegen“ hätten.

Vergabeverfahren soll manipuliert worden sein

Ein eigentlich notwendiges Vergabeverfahren wurde erst nach einem Folgeauftrag durchgeführt, doch auch dieses sei laut der Innenrevision manipuliert gewesen. Insgesamt sei zwischen Januar und Juni 2016 ein Honorar von gut 107.000 Euro abgerechnet worden. Die Innenrevision empfiehlt Gassen, den Auftrag an die Agentur umgehend zu beenden. Derart „massive Verstöße gegen geltendes Gesetz und Richtlinien in der KBV“ dürften sich nicht wiederholen.

Auf eine Anfrage der AZ an die KBV bezüglich der Vorwürfe war bis Redaktionsschluss keine Antwort eingegangen. |

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