Wirtschaft

900.000 Euro zurückgeholt

LAV Baden-Württemberg prüft retaxierte Rezepte

az | Retaxationen in Höhe von fast 1,5 Mio. Euro wurden im vergangenen Jahr vom Landesapothekerverband Baden-Württemberg überprüft, fast 900.000 Euro konnten für die Apotheker zurückgeholt werden.

Die LAV-Fachabteilung Taxation hat 2015 16.572 von den Kassen ­beanstandete Rezepte geprüft, die zu insgesamt 5716 Retaxationsvorgängen zusammengefasst waren (Vorjahr: 9231 / 4788). Der Gesamtwert der zu prüfenden Retaxationen lag bei 1.471.849 Euro, 2014 waren es nur 682.129 Euro. Die Prüfung hat sich gelohnt: Von den fast 1,5 Millionen Euro konnte der LAV im Einspruchsverfahren für die baden-württembergischen Apotheken 897.348 Euro zurückholen.

LAV-Geschäftsführerin Ina Hofferberth kann sich über die Erfolge der Fachabteilung allerdings nur bedingt freuen: Erstens sei die Summe der im LAV bearbeiteten Retaxationen im Vergleich zum Vorjahr insgesamt deutlich angewachsen. Zweitens: „Die Summe der Retaxationen, die wir für unsere Mitglieder erfolgreich zurückholen konnten, hat sich mehr als verdoppelt. Das zeigt, dass viele Krankenkassen zu Unrecht be­anstandet hatten.“

Unterm Strich waren von den im LAV bearbeiteten Retaxationsbeträgen, die die Krankenkassen einbehalten hatten, ungefähr 40%, nämlich 574.501 Euro (Vorjahr: 265.656 Euro), berechtigt. Im Umkehrschluss war nach Wert somit annähernd jede zweite dieser Retaxationen unberechtigt.

DAV: Retax-Kompromiss muss rückwirkend gelten

Angesichts der Retaxationsflut einzelner Kassen im vergangenen Jahr sei es „höchste Zeit“ gewesen, dass Regelungen gefunden wurden, die die Apotheken vor Reta­xationen – auch wegen kleinster Formfehler – schützen. Über den Kompromiss zwischen Deutschem Apothekerverband (DAV) und GKV-Spitzenverband wird allerdings momentan noch gestritten: Der DAV meint, dass alle Retax-Verfahren, die zum 1. Juni noch nicht abgeschlossen waren, nach den neuen Regeln zu behandeln sind. Diese Auffassung teilen jedoch nicht alle Krankenkassen. |

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