Gesundheitspolitik

AOK will keine Gratis-Pille

Hermann gegen Preisdumping

BERLIN (ks) | Mibe will der AOK seine Anti-Baby-Pille schenken und die Vergabekammer des Oberlandesgerichts (OLG) Düsseldorf findet dies in Ordnung. Allein die AOK reagiert mit „völligem Unverständnis“.

Die AOK hatte Rabattverträge für die Anti-Baby-Pille ausgeschrieben und bekam eine Gratis-Offerte des Herstellers Mibe. Das gefiel der AOK Baden-Württemberg nicht. Doch wie die Kasse mitteilt, hat das OLG am 8. Juni entschieden, dass ein Pharmaunternehmen sein Medikament im Ausschreibungsverfahren gratis anbieten dürfe und die AOKs die Schenkung annehmen müssten. „Mit dieser Entscheidung legitimiert das OLG Preisdumping und hat natürlich auch die Verantwortung für die Folgen am Markt zu tragen“, sagt Christopher Hermann, Chef der AOK Baden-Württemberg. Für ihn ist klar: Das Unternehmen habe mit seiner Null-Strategie nur eines vor: Wettbewerber in diesem Segment auszuschalten und später zu kassieren. Hermann kritisiert zudem, dass die Entscheidung die vergaberechtlich verankerte Auskömmlichkeitsprüfung der Angebote im Rahmen des Vergabeverfahrens aushebele. Dabei wäre vielmehr notwendig, dass solche Prüfungen in ihrer Stringenz gestärkt und nicht „anything goes“ eingeführt werde. |

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.