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Management

Mehr Aufmerksamkeit durch lokale ­Internetadresse

Mit .berlin, .bayern oder .hamburg das regionale Online-Marketing verbessern

Im Internet gut gefunden zu werden und sich einzigartig zu präsentieren, wird zunehmend wichtiger. So suchen immer mehr Menschen online nach Apotheken, die neben einer guten Arzneimittelversorgung auch bestimmte Dienstleistungen, z. B. Reisemedizinberatung, Sonderpreise für rezeptfreie Medikamenten oder exquisite Kosmetikserien anbieten. | Annika Seiffert

Die im Jahr 2015 zum ersten Mal bei Online-Usern durchgeführte ­Studie „Local Listing Report“ ermittelte im Auftrag des Unternehmens 1&1, dass drei von vier Befragten regelmäßig online nach Informationen zu Angeboten in ihrer Stadt suchen. Umso wichtiger, dass die Webadresse passgenau ist und auf den ersten Blick relevante Informationen liefert.

Lokale Verortung auch im Netz

Hilfreich hierbei ist eine lokale ­Internetadresse. In Deutschland lassen sich aktuell Internetadressen unter .berlin, .bayern, .hamburg, .koeln/.cologne, .nrw, .ruhr oder .saarland registrieren. Unter .berlin sind zurzeit knapp 59.900 Adressen registriert, danach folgt .bayern mit rund 30.600 und .hamburg mit bisher rund 23.500 Adressen. Immer mehr Einzelhändler nutzen bereits die lokalen Internetadressen anstelle der überregionalen Endungen .de oder .com, darunter auch viele Apotheken. Eine .berlin-Webadresse hat beispielsweise die Diamant-Apotheke aus Berlin registriert, die sich online mit www.diamantapo.berlin zeigt: „So kann man uns gleich örtlich zuordnen. Wir sind lokal besser zu finden und werden bei Google höher gerankt“, so Marketing-Leiter Thomas Kademann. Auch die Curtius Apotheke (www.curtius-apotheke.berlin) und die Vita Apotheke (www.vita-apotheke.berlin) nutzen eine .berlin-Webadresse. Die Internetadresse ist kurz, prägnant, fällt auf und eignet sich auf diese Weise auch im Printbereich als starkes Marketingtool. Das gilt ebenfalls für die Hafenstadt, wie die www.arcaden-apotheke.hamburg zeigt. Als ­Region mit großer Strahlkraft in Deutschland präsentiert sich auch der Freistaat mit eigener Endung im Netz. Davon profitiert die Schlossparkapotheke, deren ­Webseite bald unter www.schlossparkapotheke.bayern online zu ­sehen sein wird.

Zuständig ist die ICANN

Initiator von .berlin ist Dirk Krischenowski, Geschäftsführer des Unternehmens dotBERLIN GmbH & Co. KG. Den Betrieb der neuen Internetadress-Endung .berlin – auch als Top-Level-Domain bezeichnet – hat die dotBERLIN bei der globalen Internetbehörde ICANN (Internet Corporation for Assigned Names and Numbers) beantragt, die als Aufsichtsbehörde alle Endungen und IP-Adressen verwaltet und für den sicheren und stabilen Betrieb des Internets verantwortlich ist. 2012 startete das Unternehmen in das ausgesprochen aufwendige Bewerbungsverfahren. Das strenge Auswahlverfahren der ICANN stellt ­sicher, dass der Betreiber einer ­Internetadress-Endung den technischen, aber auch den wirtschaft­lichen Anforderungen gewachsen ist. Denn er muss ­dafür sorgen, dass die Technik sicher und zuverlässig funktioniert – rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr, weltweit.

Im März 2014 startete die Endung .berlin und wurde zum Vorreiter für andere lokale Initiativen. Mittlerweile können Internetadressen in Metropolen wie New York (.nyc), London (.london) oder Tokyo (.tokyo) auf den jeweiligen Stadtnamen enden. „In Deutschland könnte es in Zukunft zusätzlich Webadressen unter .stuttgart, .muenchen oder .usedom geben, wenn eine Stadt oder eine Region die lokale Endung beantragen möchte“, so Dirk Krischenowski. Die ICANN wird in zukünftigen Bewerbungsrunden über weitere Internet­adress-Endungen entscheiden.

Auffallen unter einer ­Milliarde Webseiten

Apotheken im englischsprachigen Raum können ihre Webseite auch unter der Endung .pharmacy registrieren. Doch wer zeigen möchte, wo der Kunde Medikamente, Impfberatung und Co. erhält, der zeigt sich lokal im globalen Netz. Nutzer erhalten die lokalen Endungen wie .berlin, .hamburg, .bayern oder ­.koeln bei vielen Providern und ­Registraren, die auch Dienste wie Webbaukästen und E-Mail-Konten für die Nutzung der Adressen anbieten. Eine .berlin-Adresse beispielsweise kann man ab 24 Euro pro Jahr registrieren. „Zur Zeit sehen wir im Stadtbild und den Medien täglich neue Internetadressen, die .de und .com ablösen“, so Dirk Krischenowski. „Lokale Endungen wie .berlin, .hamburg und .bayern werden immer wichtiger für das regionale Online-Marketing auch des Einzelhandels. Sie bieten ein digitales Alleinstellungsmerkmal – bei fast einer Milliarde Webseiten weltweit ist das wirklich wichtig.“ Zeit für Apotheken, sich die Stelle hinter dem letzten „dot“ in einer Internetadresse einmal genauer anzusehen. |

Annika Seiffert, Pressereferentin ­dotBERLIN

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