Arzneimittel und Therapie

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Blinatumomab steht zur Verfügung

Zum 15. Dezember 2016 wurde Blinatumomab (Blincyto®) zur Behandlung von Erwachsenen mit Philadelphia-Chromosom negativer, rezidivierter oder refraktärer B-Vorläufer akuter lymphatischer Leukämie (ALL) in Deutschland eingeführt. Blinatumomab ist ein bispezifisches T-Zell-verstärkendes Antikörperkonstrukt. Es kann spezifisch zwei Proteine erkennen und daran binden: CD19, das auf der Oberfläche aller B-Zellen zu finden ist, einschließlich ALL-Zellen, sowie CD3, das auf der Oberfläche von T-Zellen exprimiert wird. So werden endogene T-Zellen durch Verbindung von CD3 im T-Zell­rezeptor(TCR)-Komplex mit CD19 auf gutartigen und malignen B-Zellen aktiviert. Damit vermittelt Blinatumomab die Entstehung einer zytolytischen Synapse zwischen der T-Zelle und der Tumorzelle, so dass es zur Freisetzung von proteolytischen Enzymen kommt, die sowohl proliferierende als auch ruhende Zielzellen zerstören.

FDA-Zulassung für Alectinib

In den USA hat die Food and Drug Administration Alectinib (Alecensa®) die beschleunigte Zulassung zur Behandlung von Patienten mit Anaplastische-Lymphomkinase(ALK)-positivem, metastasierendem nicht-kleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC) erteilt, deren Erkrankung unter der Behandlung mit Crizotinib weiter fortschritt oder die Crizotinib nicht vertrugen. Alectinib wird auch zur Anwendung als Erst-Linien-Therapie für Patienten mit fortgeschrittenem ALK-positivem NSCLC geprüft. Alectinib ist wie Ceritinib ein Inhibitor der Tyrosinkinase anaplastische Lymphomkinase, die bei manchen Tumoren aufgrund einer Mutation überexprimiert wird.

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