Prisma

Ganz normale Sterblichkeit

Glückliche leben besser, aber nicht länger

cae | Wer glücklich ist, lebt auch länger. Diese weit verbreitete Meinung wurde jetzt zumindest für britische Frauen widerlegt. Ob sie sich glücklich oder unglücklich fühlen, beeinflusst ihre Lebens­dauer weder positiv noch negativ.
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Sie ist alt und glücklich, aber sie ist nicht alt geworden, weil sie schon immer glücklich war.

Eine aktuell publizierte Studie wertete Daten von 720.000 Frauen aus, die an der britischen Million Women Study teilnehmen oder teilgenommen haben – 30.000 von ihnen sind bereits gestorben. Die Frauen wurden von 1996 bis 2001 bei Mammografien zur Krebsvorsorge für diese Studie rekrutiert und waren damals mindestens 50 Jahre alt. Sie wurden hinsichtlich ihres allgemeinen Gesundheitszustandes untersucht, zu potenziell gesundheitsschädlichen Verhaltensweisen (Rauchen, ­Alkohol) befragt und haben selbst ­beurteilt, wie (un-)glücklich sie sich fühlen. Schon damals zeigte sich, dass kranke Frauen sich auch unglücklich fühlten. Aber die Hypothese, dass gesunde, glückliche Frauen länger gesund bleiben, weil sie glücklich sind, erwies sich als Fehlschluss.

Die Sterblichkeit der 30.000 Frauen ­erklärte sich hinreichend durch ihre jeweiligen Risikofaktoren. Einen Glücksfaktor, der das Leben verlängert, gibt es demnach nicht. |

Quelle

Liu B, et al. Does happiness itself directly affect mortality? The prospective UK Million Women Study. Lancet; Epub 9.12.2015

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