... auch DAZ noch

Zahl der Woche: 142.197 neue HIV-Infektionen

daz.online/ral | Die Zahl der neuen HIV-Diagnosen hat 2014 in Europa einen Rekord erreicht: Wie das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) berichtete, wurden 142.197 neue Ansteckungsfälle registriert. 2014 waren es „nur“ 136.235 Erstdiagnosen.

In Deutschland wurde das Aids-Virus 2014 dem ECDC-Bericht zufolge bei 3525 Menschen festgestellt. Das sind sieben Prozent mehr als im Vorjahr. Dennoch schätzt das Robert Koch-Institut (RKI), dass sich nur rund 3200 Menschen direkt in Deutschland in­fiziert haben. Es gebe eine Reihe von „Auslandsinfektionen“, die in Deutschland diagnostiziert werden.

Ein enormer Anstieg sei vor allem in den östlichen Ländern der Europäischen Region zu verzeichnen, schreibt das ECDC. Allein Russland meldete 85.252 neue Infektionen. In Bulgarien, Ungarn, Tschechien und der Slowakei hatten sich dem Bericht zufolge die pro Jahr diagnostizierten Infektionen seit 2005 verdoppelt. Übertragen werde das Virus hier vor allem durch heterosexuelle Kontakte oder verunreinigtes Drogenbesteck. In der Europäischen Union (EU) hingegen wird das Virus laut ECDC überwiegend bei Geschlechtskontakten unter Männern weitergegeben. „HIV-Diagnosen bei Männern, die Sex mit Männern haben, sind in einem alarmierenden Tempo gestiegen“, hieß es in dem Bericht. Von 30 Prozent der Infektionen im Jahr 2005 auf 42 Prozent im Jahr 2014. „Wir rufen die europäischen Länder auf, mutige Maßnahmen zu ergreifen und die HIV-Epidemie ein für alle Mal zu stoppen“, sagte Zsuzsanna Jakab, Leiterin des Regionalbüros Europa der Weltgesundheitsorganisation, die den Bericht veröffentlichte. 

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