Aus den Ländern

Phytotherapie für Ärzte und Apotheker

Fortbildungsreihe der Gesellschaft für Phytotherapie

Die Gesellschaft für Phytotherapie (GPT) hat am 6. bis 8. November in Much/Bergisches Land das 2. Modul der Fortbildungsreihe „Phytopharmaka und ­Phytotherapie“ durchgeführt.

Nach dem Einführungsvortrag „Gehören Phytopharmaka auf die Priscus-Liste?“ (Prof. Karen Nieber, Leipzig) erklärte Prof. Jost Langhorst (Kliniken Essen-Mitte) gastrointestinale Störungen wie Reizdarmsyndrom, Obstipation und Diarrhö. Bei diesen Erkrankungen sei der Einsatz von Phytopharmaka oftmals sehr sinnvoll, da sie eine große therapeutische Breite und wenig Nebenwirkungen haben; so wurde z. B. Iberogast® in die Therapieleitlinien aufgenommen.

Foto: Nieber

Teilnehmer des 2. Moduls der Fortbildungsreihe „Phytopharmaka und Phytotherapie“.

In zwei Vorträgen referierte Dr. Ralf-Torsten Pohl (ehemals Fa. Madaus, Köln) über die Anwendung von Phytopharmaka bei Leber- und Gallen­erkrankungen; er erläuterte die Wirkungsmechanismen mit Nebenwir­kungen und Interaktionen, stellte ­klinische Studien vor und berichtete über persönliche Erfahrungen.

„Phytotherapie bei Harnwegsinfekten und benigner Prostatahyper­plasie“ war das Thema der Urologin Dr. Sigrid Tapken (Privatpraxis, Bonn). Bei unkomplizierter Zystitis empfiehlt sie eine Extraktkombination aus Rosmarinblättern, Tausendgüldenkraut und Liebstöckelwurzel. Bei akuten Entzündungen der ableitenden Harnwege habe sich auch eine Fixkombination aus Kapuzinerkressenkraut und Meerrettichwurzel bewährt.

Über „Phytopharmaka bei Herz-­Kreislauf-Erkrankungen“ referierte Prof. Nieber. Schwerpunkte waren Wirkmechanismen und klinische Studien zu Weißdorn-Extrakten beim alternden Herz. Auch auf mögliche Wirkmechanismen von Besenginster, Herzgespannkraut, Wolfstrappkraut und Knoblauch ging die Referentin ein.

Prof. Werner Knöss (BfArM) erklärte, welche Voraussetzungen gegeben sein müssen, um ein neues Arzneimittel zuzulassen, und welche Besonderheiten es bei den Phytopharmaka gibt.

Dr. Björn Feistel (Fa. Finzelberg, Andernach) erläuterte die Herstellung moderner Pflanzenextraktzubereitungen: vom Anbau der Arzneipflanzen über die Verarbeitung der Drogen bis zur Gewinnung, Charakterisierung und Qualitätssicherung der Extrakte. Auch ein Imagefilm der Kooperation Phytopharmaka zum selben Thema wurde gezeigt. – Informationen zur Fortbildung auf der Website der GPT: www.phytotherapie.de > Termine. |

Prof. Dr. Karen Nieber, Cornelia Schwöppe

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