Arzneimittel und Therapie

GPCR-Liganden als Antidiabetika

Neue Wirkmechanismen in der präklinischen Testung

cae | Fiona Gribble, Physiologin und Biochemikerin in Cambridge (GB), berichtete im September auf der Tagung der European Association of the Study of Diabetes über antidiabetisch wirksame G-Protein-gekoppelte Rezeptoren (GPCR)-Liganden.

G-Protein-gekoppelte Rezeptoren, die als Angriffspunkte für innovative Antidiabetika infrage kommen, befinden sich sowohl im Pankreas als auch im Darm. Die Insulinsekretion von β-Zellen des Pankreas lässt sich über GPR40 und GPR120 stimulieren. Der GPR40-Ligand Fasiglifam (TAK-875) war bereits in einer Phase-III-Studie klinisch getestet, doch wurde die Studie wegen des Verdachts auf Leberschädigung 2014 abgebrochen.

Über antagonistische Liganden des Rezeptors GPR119 von α-Zellen des Pankreas ließe sich die Sekretion von Glucagon bremsen und ein additiver Effekt zur Glucosesekretion erzielen. GPR40 und -119 kommen auch auf den L-Zellen der Darmmukosa vor. Somit könnten GPCR-Liganden zusätzlich Einfluss auf die Inkretin-Freisetzung nehmen, denn L-Zellen sezernieren nach Nahrungsaufnahme die Inkretine GLP-1 und GIP, welche die Insulinsekretion fördern.

Nach dem Aus von Fasiglifam befinden sich antidiabetische GPCR-Liganden derzeit allerdings höchstens in Phase I der klinischen Prüfung. |

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