Prisma

Oxidativer Stress setzt Frühgeborenen zu

Lichtschutz der ­Nährlösung hilft

cae | Die Überlebensrate von Frühgeborenen steigt, wenn die ihnen applizierten Nährlösungen möglichst wenig freie Radikale enthalten. Das lässt sich mit einem konsequenten Lichtschutz der Produkte erreichen.
Foto: marcomaccolini – Fotolia.com

Oxidativer Stress durch parenteral applizierte Nährlösungen lässt sich verringern, wenn die Produkte von der Herstellung bis zur Anwendung vor Licht geschützt sind.

Eine kanadische Arbeitsgruppe hat vier klinische Studien zur künstlichen Ernährung von Frühgeborenen unter dem Aspekt des Lichtschutzes der zugeführten Nährlösungen ausgewertet. Dieser Ansatz beruht auf der Erkenntnis, dass verschiedene Nährstoffe unter Lichteinfluss Elektronen aufnehmen und somit als Oxidanzien fungieren, während andere lichtempfindliche Nährstoffe wie Vitamin B2 einfach zerfallen.

Die Metaanalyse der vier Studien betraf die Daten von etwa 800 Babys, die nach der 26. bis 31. Schwangerschaftswoche geboren worden waren (eine reguläre Schwangerschaft dauert 40 Wochen) und ein Geburtsgewicht von etwa 750 bis etwa 1600 Gramm aufwiesen; die durchschnittliche Mortalitätsrate in den einzelnen Studien lag zwischen fünf und 32 Prozent.

Das wichtigste Ergebnis der Metaanalyse: Die Frühgeborenen, deren Nährlösungen von der Herstellung bis zur Applikation vor Licht geschützt waren, starben nur etwa halb so häufig wie die anderen Frühgeboren. Weiterhin fiel auf, dass das Sterberisiko für Jungen etwa doppelt so hoch war wie für Mädchen. |

Quelle

Chessex P, et al. Shielding Parenteral Nutrition From Light Improves Survival Rate in Premature Infants – A Meta-Analysis. J Parenter Enteral Nutr; Epub 16.9.2015

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