Prisma

Gemüse soll Höhenkrankheit lindern

Rote Bete gegen ­endotheliale Dysfunktion

cae | Nitrate werden im Organismus zu NO abgebaut, das die Gefäßmuskulatur entspannt – darauf beruht die Wirkung mehrerer Arzneistoffe. Ein nitratreiches Nahrungsmittel, nämlich die Rote Bete, scheint aufgrund des Nitratmetabolismus gegen Höhenkrankheit zu wirken.
Foto: stillkost – Fotolia.com

Und jetzt einen kräftigen Schluck Rote-Bete-Saft …

Ein hoher Nitratgehalt in Lebensmitteln – wie auch im Trinkwasser – ist meistens unerwünscht, weil er auf eine übermäßige Stickstoffdüngung hinweist und Atemprobleme („Blausucht“) hervorrufen kann. Eine Ausnahme bilden Pflanzen, die von Natur aus nitratreich sind, wie der Spinat und die Rote Bete (beide: Amaranthaceae).

Aufgrund der Hypothese, dass Flachlandbewohner, die im Hochland unter Sauerstoffmangel (Hypoxie) leiden, von einer Dilatation der Blutgefäße profitieren, erhielten elf Probanden (7 m, 4 w, ∅ 25 Jahre) auf 3700 m Höhe entweder einen Rote-Bete-Saft mit 5 mmol NO3 oder ein nitratfreies Placebo (Cross-over-Design). Die endotheliale Dysfunktion, die bei allen Probanden auftrat, wurde nach dem Trinken des ­Rote-Bete-Saftes innerhalb von drei Stunden nahezu vollständig behoben, während das Placebo wirkungslos war.

Trotz dieses interessanten Ergebnisses ist die Studie wenig praxisnah, denn ­welcher Bergwanderer wird seinen Rucksack mit Gemüsesäften beladen? Vielleicht sollte man in einer ähnlichen Studie andere NO-Donatoren wie Nitrate oder auch die Aminosäure ­Arginin testen. |

Quelle

Bakker E, et al. Acute dietary nitrate supplemen­tation improves arterial endothelial function at high altitude: A double-blinded randomized controlled cross over study. Nitric Oxide 2015;50:58-64

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