Prisma

Cathelicidin schützt bei Hautinfektionen

Fettzellen synthetisieren LL-37

cae | Die Haut erfüllt ihre Funktion als Abwehrorgan großenteils mithilfe antimikrobieller Polypeptide, die zum angeborenen Immunsystem zählen. Dabei können krankhafte Funktionsstörungen auftreten, deren Ursachen noch weitgehend unerforscht sind.
Foto: Syda Productions – Fotolia.com

Ohne ein gut funktionierendes ­Immunsystem wäre diese Haut nicht so makellos.

Amerikanische Forscher stellten in Versuchen mit Labormäusen fest, dass sich die Vorläuferzellen von Fettzellen (Präadipozyten) in der Unterhaut schnell vermehrten und sich zu Fettzellen entwickelten, nachdem sie multiresistenten Staphylococcus aureus (MRSA) in die Unterhaut injiziert ­hatten. Die neu gebildeten Fettzellen synthetisierten Cathelicidin LL-37, ein antimikrobielles Polypeptid mit 37 Aminosäuren, das die Bakterien erfolgreich abwehrte. Die Funktion sowohl der subkutanen Adipozyten als auch des LL-37 ergab sich daraus, dass die Immunabwehr bei gentechnisch veränderten Mäusen versagte: Diese Mäuse konnten aufgrund des fehlenden Zinkfingerproteins 423 kein neues Fettgewebe bilden oder wegen eines Knock-out des Gens Camp kein LL-37 synthetisieren. Ebenso schwächte die Gabe eines Inhibitors des Rezeptors PPARγ, der für die Entwicklung der Präadipozyten eine wichtige Rolle spielt, die Immunabwehr.

Bereits 1997 war entdeckt worden, dass die Synthese von LL-37 in den ­Keratinozyten von Psoriatikern hochreguliert ist; sie sind dort also mitverantwortlich für die überschießende Immunreaktion. Bei adipösen Menschen ist die Synthese von LL-37 hingegen herabreguliert, sodass sie trotz des reichlich vorhandenen Unterhautfetts anfälliger für Hautinfektionen sind. |

Quelle: Zhang L-J, et al. Dermal adipocytes ­protect against invasive Staphylococcus aureus skin infection. Science 2015;347(6217):67-71

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