Arzneimittel und Therapie

Auch Simeprevir erhöht Bradykardie-Risiko

Bereits in der Vergangenheit wurde vor einem erhöhten Risiko für Bradykardien gewarnt, wenn bestimmte Wirkstoffkombinationen gegen Hepatitis C mit Amiodaron kombiniert werden. Dies galt bislang für Sofosbuvir plus Ledipasvir (Harvoni®) sowie Daclatasvir (Daklinza®) plus Sofosbuvir (Sovaldi®). Dies wurde jetzt um eine weitere Kombination erweitert, nämlich Simeprevir (Olysio®) plus Sofosbuvir. Während einer Therapie mit diesen Wirkstoffen, soll die gleichzeitige Gabe von Amiodaron vermieden werden. Gibt es keine Alternative muss ein engmaschiges kardiales Monitoring durchgeführt werden, vor allem zu Therapiebeginn.

Afatinib: Zulassungs-Update empfohlen

Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittel-Agentur hat eine Aktualisierung der Zulassung für Afatinib (Giotrif®) empfohlen. Aktuelle Daten zeigen, dass Patienten mit nicht kleinzelligem Bronchialkarzinom, deren Tumore die häufigste EGFRA-Mutation (Del19) aufweisen, unter Afatinib als Erstlinientherapie im Vergleich zur Standardchemotherapie länger lebten. Der Überlebensvorteil lag bei über zwölf Monaten. Afatinib blockiert irreversibel EGF-Rezeptoren und somit bestimmte Signalwege. Dies verhindert Zellproliferation, Metastasierung, Angiogenese und unterbindet so Tumorwachstum.

Dosisänderung bei Eribulin

Für das Zytostatikum Eribulin (Halaven®) wurde die Dosierung bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion geändert. Grund hierfür ist eine erhöhte Eribulin-Exposition bei manchen Patienten mit mittelschwer bis schwer eingeschränkter Nierenfunktion (Creatininclearance < 50 ml/min). Generell wird bei allen Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion zur Vorsicht geraten. Sie müssen engmaschig überwacht werden. Eribulin gehört zur Wirkstoffklasse der Halichondrine. Die antineoplastische Wirkung basiert auf einer Hemmung der Polymerisation der Tubulin-Moleküle zu Mikrotubuli. Es kommt zu einer Blockade des Zell-Zyklus und einer Zerstörung des Spindelapparates, was dann letztendlich zur Apoptose führt. Die Substanz wird bei lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Brustkrebs eingesetzt, wenn nach mindestens zwei vorangegangenen Chemotherapien eine weitere Progression eingetreten ist.

Neuer Hinweis bei Xalatan®

Treten nach der Anwendung von Xalatan®-Augentropfen (Latanoprost) schwere Reizungen auf, sollen die Patienten unverzüglich ärztlichen Rat einholen. Dieser Hinweis soll künftig in die Packungsbeilage aufgenommen werden. Seit Änderung der Formulierung von Xala­tan® wird vermehrt über starke Augenreizungen berichtet.

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