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Empfehlenswert oder Hokuspokus?

DAZ.online-Umfrage zeigt: Nur wenige Homöopathie-Verweigerer

BERLIN (ks) | Alternative Medizin wie die Homöopathie spaltet die Geister und hat in vielen Apotheken doch ihren festen Platz. Sie sorgt immer wieder für leidenschaftliche Diskussionen zwischen ihren Gegnern und ihren Befürwortern. Das zeigen auch die vielen Kommentare unserer Leserinnen und Leser auf DAZ.online zu einem Bericht über eine „Homöopathie-Aussteigerin“ sowie unserer Umfrage „Homöopathie – empfehlenswert oder ‚Hokuspokus‘?“. Die Umfrage selbst ergab: Nur knapp jeder fünfte Teilnehmer rät seinen Kunden von Homöopathie, Schüßler & Co. bewusst ab.

DAZ.online berichtete kürzlich über ein „Stern“-Interview mit der Heidelberger Ärztin Natalie Grams. Sie hatte ihre Patienten jahrelang homöopathisch behandelt, bekam dann Gewissensbisse und gab ihre Praxis auf. In dem Interview wirft sie sich vor, nicht kritisch genug gegenüber dieser Heilmethode gewesen zu sein. Heute hat sie den homöopathischen Arzneianwendungen abgeschworen. Eine Entscheidung, die bei vielen ihrer apothekerlichen Kollegen offenbar gut ankommt – auch wenn die Homöopathie aus vielen Offizinen nicht hinwegzudenken ist und Fortbildungen für Apotheker und PTA zum Thema regen Zulauf finden. In die Online-Diskussion, die unsere anschließende Umfrage auslöste, schaltete sich auch Frau Grams selbst ein. Ihre Anmerkungen und einen weiteren Kommentar aus der Diskussion finden Sie in dieser DAZ in unserer Rubrik „Leserbriefe“. Einen einordnenden Kommentar von Dr. Reinhard Herzog lesen Sie unter „Zwischen Aberglaube, (Pseudo-)Wissenschaft und Pragmatismus“.

Dass das Thema Homöopathie heiß ist, zeigte zudem die rege Beteiligung an unserer Umfrage zum Umgang mit Homöopathie im apothekerlichen Alltag. 559 Personen machten mit. Das Ergebnis: 42 Prozent der Teilnehmer geben homöopathische Arzneimittel, Schüßler Salze, Bachblüten und Co. an Kunden ab, wenn diese danach fragen. Sie raten ihnen aber nicht aktiv zu, sich mit diesen alternativen Methoden zu kurieren. Gut ein Viertel (26%) sieht sich selbst als Anhänger dieser Therapierichtungen und empfiehlt sie daher gerne – der Erfolg gebe ihnen Recht. 18 Prozent der Umfrageteilnehmer erklärten hingegen, diesen unwissenschaftlichen „Hokuspokus“ abzulehnen und ihre Kunden entsprechend aufzuklären. 14 Prozent entschieden sich für die Antwort, persönlich zwar kein Anhänger der Homöopathie zu sein, aber die Erfahrung gemacht zu haben, dass sie vielen Patienten helfe. Daher rieten sie immer wieder zu ­diesen Arzneimitteln. |

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