Prisma

Intelligenz auf dem Vormarsch

Günstigeres Umfeld lässt IQ steigen

cae | Die Menschheit wird vielleicht nicht klüger, aber intelligenter. Der IQ eines Menschen hängt weniger vom Erbgut als von Umweltfaktoren ab – und die haben sich in den letzten 100 Jahren erheblich gebessert.
Foto: Robert Kneschke – Fotolia.com

Gute Ausbildung und gute Ernährung fördern die Intelligenz.

Die Wiener Psychologen Jakob Pietschnig und Martin Voracek werteten in ­einer Metaanalyse die ihnen vorliegenden Studien zur Intelligenz von Bevölkerungsgruppen in der ganzen Welt aus. Diese Studien beruhen auf Tests an etwa vier Millionen Menschen, die in 31 Staaten im Zeitraum 1909 – 2013 durchgeführt wurden. Dabei bestätigten sie weltweit, was der neuseeländische Politologe James Flynn 1984 für die USA festgestellt hatte und was seither als Flynn-Effekt bezeichnet wird: Der durchschnittliche IQ steigt von ­Generation zu Generation.

Die höchsten Steigerungsraten er­zielten einige Schwellen- und Entwicklungsländer. Entscheidend dafür waren die bessere Ernährung, Gesundheitsversorgung und Schuldbildung. In den westlichen Industriestaaten flachte die IQ-Wachstumskurve hingegen ab – offensichtlich gibt es auch bei der Intelligenz ein Ende der Fahnenstange, dem wir bereits sehr nahe sind. |

Quelle: Pietschnig J, Voracek M. One Century of Global IQ Gains – A Formal Meta-Analysis of the Flynn Effect (1909 – 2013). Perspect Psychol Sci 2015;10:282-306

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