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Bedenkliche Regelungen

Adexa kritisiert Tarifeinheitsgesetz

BERLIN (lk) | Als Konsequenz aus den Streiks von Luftpersonal und Bahnmitarbeitern will die Große Koalition noch vor der parlamentarischen Sommerpause das neue ­Tarifeinheitsgesetz verabschieden. Zwar sieht die Apothekengewerkschaft Adexa als Gewerkschaft einer ebenfalls zahlenmäßig kleineren Berufsgruppe keine unmittelbaren Konsequenzen. Jedoch äußert sich Adexa-Vize Tanja Kratt gegenüber DAZ.online kritisch zum Plan der Bundesregierung.

Da Adexa Tarifverträge exklusiv für die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in öffentlichen Apotheken abschließe, habe das Gesetz keine unmittelbare Auswirkung. Dennoch sollte jede Gewerkschaft sehr genau beobachten, welche Richtung gerade von der Politik in Bezug auf Gewerkschaften und Tarifpolitik eingeschlagen wird. Kratt: „Das neue Gesetz – zumal von einer SPD-Ministerin initiiert – als Stärkung der Tarifautonomie zu bezeichnen, ist der missratene Versuch einer positiven Darstellung des genauen Gegenteils! Bedenklich, wenn nicht sogar gefährlich, ist so eine Entwicklung für die Arbeitnehmerrechte in jedem Fall.“

Adexa habe bereits mit dem Marburger Bund und auch mit dem Verband ­medizinischer Fachberufe (VmF) über Gemeinsamkeiten und Kooperationsmöglichkeiten gesprochen. Allerdings seien die Ausgangssituationen recht unterschiedlich.

Laut Adexa bestehen mit der großen Dienstleistungsgewerkschaft ver.di kaum Berührungspunkte. Im Bereich der öffentlichen Apotheken spiele sie überhaupt keine Rolle. Gemeinsame Interessen fänden sich aber beispielsweise bei Aktionen zum Equal Pay Day. |

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