Arzneimittel und Therapie

Säuglinge vor Pertussis schützen

Impfung von Schwangeren als wirksame Strategie

jb | Eine Infektion mit Bordetella pertussis (Keuchhusten) kann für Neugeborene fatale Folgen haben. In dieser Altersgruppe besteht das höchste Risiko für schwerwiegende Komplikationen. Ein hoher Anteil aller Krankenhausbehandlungen und fast alle Todesfälle betreffen junge, ungeimpfte Säuglinge unter sechs Monaten. Während sich Keuchhusten bei älteren Kindern und Erwachsenen meist in Hustenattacken äußert, findet man bei Säuglingen keine charakteristische Symptomatik, nicht selten stehen Apnoen im Vordergrund. Eine Impfung ist frühestens ab der sechsten bis achten Lebenswoche möglich. Die Empfehlungen variieren je nach Land.

Nun wurde ein Review veröffentlicht, der die indirekte Immunisierung von Säuglingen empfiehlt, um diese Zeitspanne zu überbrücken, und zwar durch eine Impfung der Mutter in der Schwangerschaft. Die Autoren des Review haben die sogenannte Kokon-Strategie, bei der Kontaktpersonen wie Familienmitglieder und Betreuer geimpft werden, mit der Impfung in der Schwangerschaft verglichen. Mit dem Ergebnis, dass Letztere eine Strategie ist, die gut funktioniert und auch in einigen Ländern explizit empfohlen wird. Allerdings wird in Anbetracht derzeit wieder steigender Keuchhustenfälle Jugendlichen und Erwachsenen ebenfalls zur Impfung geraten, um so zusätzlich einen Schutz im Sinne der Kokon-Strategie zu generieren. Diese Strategie wird ebenfalls empfohlen wenn eine Impfung der Schwangeren nicht möglich ist.

Da die Pertussis-Impfung keinen 100%igen Schutz bietet, muss sie alle fünf bis zehn Jahre aufgefrischt werden. Es bietet sich an, sie gemeinsam mit Tetanus und Diphterie zu verabreichen. Entsprechende Kombinationsimpfstoffe sind verfügbar. |

Quelle: Forsyth K. et al. Pediatrics. 2015 May 11. pii: peds.2014-3925. [Epub ahead of print]

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