... auch DAZ noch

Zahl der Woche

jz/ral | Die so gennanten Individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL) werden in deutschen Arztpraxen ­offenbar immer häufiger ange­boten. Eine Umfrage des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) hat ergeben, dass innerhalb von zwölf Monaten gut jedem dritten gesetzlich Versicherten eine entsprechende Leistung offeriert wurde. Im Jahr 2001 lag die IGeL-Quote noch bei 8,9 Prozent, aktuell liegt sie bei 33,3 Prozent.

33,3 Prozent IGeL-Quote

In den meisten Fällen geht die Initiative zu IGeL-Leistungen der Umfrage zufolge vom Arzt aus. Vor allem bei Gynäkologen, Augenärzten, Orthopäden, Urologen und Hautärzten ist IGeL beliebt und generiert zusätzliche Einnahmen. Mit Abstand am häufigsten (24,8%) werden Ultraschallunter­suchungen – im Wesentlichen zur Krebsfrüherkennung bei Frauen – und Leistungen im Rahmen der Glaukom-Früherkennung angeboten (17,6%). Rund elf Prozent der ärzt­lichen Angebote entfallen auf Medi­kamente, Heil- und Hilfsmittel.

„Diese Expansion des IGeL-Marktes hat sich vor allem beim Angebot für Frauen vollzogen“, erläutert WIdO-Geschäftsführer Jürgen Klauber. IGeL würden Frauen wesentlich häufiger angeboten als Männern (41,8% vs. 23,2%). Die Kosten für eine angebotene IGeL-Leistung belaufen sich im Durchschnitt auf 65 Euro. Hochgerechnet haben die niedergelassenen Ärzte (ohne Zahnärzte) mit IGeL im letzten Jahr zusätzliche Einnahmen in Höhe von rund einer Milliarde Euro erzielt, konstatiert das WIdO. Nicht immer würden dabei die rechtlichen Vorgaben – wie die schriftliche Vereinbarung vor der Leistungsdurch­führung sowie die Rechnungsstellung im Anschluss – eingehalten. 

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