Arzneimittel und Therapie

Mehr Eier – weniger Diabetes

Inverser Zusammenhang bei Finnen

Der reichliche Verzehr von Eiern gilt wegen der hohen Cholesterin-Aufnahme (ca. 200 mg pro Ei) als Risikofaktor für kardiovaskuläre Erkrankungen, aber auch für Typ-2-Diabetes. Die Studienlage hierzu ist jedoch alles andere als eindeutig.

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Für die prospektive, bevölkerungsbezogene Kuopio-Risikofaktoren-Studie (Kuopio Ischaemic Heart Disease Risk Factor Study) hatte man zwischen 1984 und 1989 finnische Männer (n = 2332) aus dem östlichen Teil des Landes rekrutiert, deren Alter zu Studienbeginn zwischen 42 und 60 Jahren lag und bei denen weder ein Typ-2-Diabetes noch ein erhöhter Nüchternblutzucker bestand. Die Studie sollte verschiedene Einflussfaktoren auf das Risiko für Typ-2-Diabetes untersuchen. Die Ernährungsweise der Teilnehmer wurde mithilfe von Vier-Tage-Protokollen (darunter ein Wochenendtag), die Diabetes-Inzidenz anhand von Fragebögen, Glucosetoleranztests, Blutzuckerbestimmungen sowie von Registerdaten ermittelt. Während der mittleren Nachbeobachtungszeit von 19,3 Jahren entwickelten 432 Männer einen Diabetes Typ 2. Nach der Elimination von Störvariablen lag die Diabetes-Inzidenz in den Gruppen mit dem höchsten Eierverzehr (ca. drei bis vier Eier Größe M pro Woche oder mehr) bei 8,0 bzw. 7,9 pro 1000 Personenjahre im Vergleich zu 12,0 in der Gruppe mit dem geringsten (ca. ein Ei pro Woche). Dies ergibt ein um 38% niedrigeres Diabetes-Risiko bei hohem Eierverzehr. Die Analyse von metabolischen Markern zeigte außerdem einen inversen Zusammenhang zwischen dem Nüchternglucosewert und dem C-reaktiven Protein. Die meisten Zusammenhänge waren jedoch nicht signifikant. Nach diesem ­Ergebnis plädierten die Autoren unter anderem dafür, für gesunde Menschen keine Ernährungsempfehlungen auszusprechen, die sich nur auf ein bestimmtes Lebensmittel beziehen. |

Quelle

Virtanen JK et al. Am J Clin Nutr (2015), online vorab publiziert am 1. April 2015, doi: 10.3945/ajcn.114.104109

Apothekerin Dr. Claudia Bruhn

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