Prisma

Wenn die Sonne von 25 auf 100 geht …

Partielle Sonnen-finsternis am 20. März

Am Vormittag des 20. März ver­finstert der Neumond nördlich von Schottland und Norwegen die ­Sonne. Auf der Insel Sylt bedeckt er 83 Prozent der Sonne, in Berlin und München 75 bzw. 68 Prozent – ­genug, um die solare Stromproduktion empfindlich zu stören.

Die Sonnenfinsternis ereignet sich ­zufällig am Frühlingsanfang, d. h. während einer Tag-und-Nachtgleiche. Sie beginnt um etwa 9.30 Uhr, erreicht von 10.30 bis 11 Uhr ihr Maximum und endet um etwa 12 Uhr. Bei klarem Himmel hat sie auch einen erheblichen Einfluss auf die solare Stromproduktion und die Spannung im Stromnetz. In Deutschland sind derzeit 1,2 Millionen photovoltaische Anlagen mit einer Peak-Leistung von etwa 39 Gigawatt installiert. Zu Beginn der Sonnenfinsternis werden sie (bei schönem Wetter) eine Leistung von 17,5 GW haben, die dann rapide auf 6,2 GW sinkt und bis Mittag ebenso schnell auf knapp 25 GW steigt. Entsprechend sinkt und steigt die Menge des erzeugten und in das Stromnetz eingespeisten Stroms.

Dies bedeutet eine außergewöhnliche Belastungsprobe für das Stromnetz, denn bei einem Überangebot droht ein Blackout, der erfahrungsgemäß nicht auf eine Region beschränkt bleibt, sondern sich gemäß dem Dominoeffekt in alle Richtungen ausbreitet. Die Netz­betreiber bieten in solchen Notlagen ihren Strom an der Strombörse zu ­Negativpreisen an, d. h. dass sie den Abnehmern Geld bezahlen, anstatt von ihnen Geld zu nehmen. Da die Sonnenfinsternis jedoch nicht überraschend kommt und auch auf den kurzfristigen Wetterbericht Verlass ist, meinen die Netzbetreiber, das Problem im Griff zu haben. Es stehen genügend konventionelle Kraftwerke bereit, um die Stromlücke zu schließen. Wichtig ist aber vor allem, die zusätzliche Stromproduk­tion rechtzeitig zu beenden, damit kein gefährliches Überangebot entsteht.

Übrigens: Der Mensch nimmt eine 80-prozentige Bedeckung der Sonne ohne optische Hilfsmittel nicht wahr. Wer das Ereignis beobachten will, muss in die Sonne schauen und seine Augen dabei mit einer Sofi-Brille schützen. Eine Sonnenbrille bietet ­keinen ausreichenden Schutz ! |

Quellen: www.sofi2015.de. – Oberkofler B. Stromnetze: Sicher in die Sonnenfinsternis. www.solarcluster-bw.de/blog, Meldung vom 3.3.2015

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